Schwarz & Rubey

Schwarz & Rubey

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00:00:00: So, wir sind on a record.

00:00:01: Das

00:00:03: ist wieder soweit, liebe Menschen.

00:00:05: Hier sind ihre Gastgeber Simon

00:00:07: Schwarz.

00:00:07: Ehrlich, ich erweise, wenn ich darüber nachdenke, es ist noch lange nicht alles gesagt.

00:00:11: Und Manuel Rubal.

00:00:13: Wir waren so in der Rolle drin, dass wir danach nicht mehr rausgefunden

00:00:16: haben.

00:00:19: Herzlich willkommen, Manuel Rubai.

00:00:21: Die

00:00:22: Stimme, die Sie gehört haben, ist die von Simon Black.

00:00:24: Schön, dass wir hier sind.

00:00:25: Schön, dass Sie uns treu geblieben sind.

00:00:27: Schön, dass Sie uns immer noch zuhören.

00:00:29: Auch schön, dass Sie dazu gekommen sind, zahlreich in diesem Jahr.

00:00:32: Wunderbar, ja, wir befinden uns ja schon fast am Ende des Jahres in einer ganz besinnlichen Zeit.

00:00:38: Und jetzt kommt eine Wahnsinnsüberleitung.

00:00:40: Deswegen haben wir auch eine ganz besinnliche Frau eingeladen.

00:00:44: Ist sie besinnlich?

00:00:45: Ich finde es

00:00:45: schon ein bisschen.

00:00:46: Ja, ich finde es ist ganz vieles, aber besinnlich.

00:00:48: Sie ist ja nicht der Weihnachtsmann.

00:00:49: Besinnlich ist man ja... Sie beruhigt mich und so...

00:00:53: Sie erfreut mein Herz.

00:00:55: Sie beruhigt mich, erfreut mein Herz, aber ich bin ruhig in ihrer Gegenwart.

00:00:59: Wie schön.

00:00:59: Also nicht verbal ruhig, sondern innerlich seelisch ruhig.

00:01:04: Ja, der Druck steigt, weil wir eine Tradition jetzt haben.

00:01:08: Ist das jetzt schon das dritte Mal?

00:01:10: Ja,

00:01:10: ist das dritte Mal schon gewaltig.

00:01:13: Ich liebe ja Traditionen und die Tradition, die sich sozusagen ein bisschen eingestellt hat, ist, dass wir zum Jahreswechsel die großen deutschen Unterhaltungskünstlerinnen wirklich die allergrößten sozusagen immer einladen.

00:01:25: Wir haben mit Anke Engelke begonnen, Barbara Schöneberger, jetzt Karoline Peters.

00:01:28: Also dieser Schnitt wird schwer zu halten sein, wenn

00:01:32: wir gleich kommen.

00:01:33: Habe ich es nicht, hätte ich es nicht

00:01:34: sagen sollen.

00:01:35: Ich darf ankündigen, worum es geht.

00:01:36: Es geht um Berlin, es geht um Wien, es geht um das Theater in den neunzigern Jahren, es geht um Rene Polish, es geht um die Raumfahrt, es geht um Fringsen, haben wir gelernt.

00:01:45: Ja,

00:01:45: finde ich auch eine tolle Geschichte.

00:01:47: Das müssen Sie schon selber hören.

00:01:49: Es geht um Rock'n'Roll und es geht auch natürlich um Mord mit Aussicht.

00:01:53: und jetzt ganz viel Freude mit Caroline Peters.

00:02:00: Caroline Theresa Aksinia Peters.

00:02:04: Schön, meinen vollen Namen zu hören.

00:02:06: Ja,

00:02:06: ich denke, ich habe das ja mir nicht gewusst, dass du so heißt.

00:02:09: Meine Eltern waren sehr freigiebig mit der Vornamenvergabe.

00:02:12: Die jüngeren Geschwister haben sogar fünf davon.

00:02:14: Bekommens wurde gesteigert pro Geschwistergeneration.

00:02:16: Ernsthaft?

00:02:17: Aber wirklich?

00:02:17: Ja.

00:02:18: Je jünger, je mehr Namen sind in den Reihen gefallen?

00:02:20: Ja,

00:02:21: ja, ja.

00:02:22: Ich weiß nicht genau, wie es dazu kam.

00:02:24: So hat auch der Zahn der Zeit gewesen.

00:02:26: Es hätte

00:02:26: mich nämlich interessiert.

00:02:28: Das ist also wahllos sozusagen.

00:02:31: Denn das nur nach gut ist ein Gefühl.

00:02:33: Guten Morgen auch von meiner Seite.

00:02:35: Schön,

00:02:36: dass du da bist.

00:02:37: Ja, vielen Dank für die Einladung.

00:02:38: Ja,

00:02:39: Caroline und ich weiß gar nichts seit wann wir uns kennen, aber schon länger.

00:02:42: Und wir haben, stimmt das, dass wir zwei Filme miteinander

00:02:46: gedreht haben.

00:02:47: Und kannten wir uns schon, bevor wir den ersten Film gedreht haben.

00:02:51: Also ich kannte dich von der Leinwand.

00:02:54: Ich hatte dich schon sehr auf dem Kino gesehen gehabt vorher.

00:02:57: Aber

00:02:57: ich glaube, persönlich kannten wir uns gar nicht.

00:02:59: Nicht, oder?

00:03:00: Obwohl

00:03:00: wir zur selben Zeit mal in Berlin gewohnt haben in den neunziger Jahren.

00:03:03: Auch

00:03:04: im selben Bezirk.

00:03:05: Ja,

00:03:06: genau.

00:03:06: Sogar im selben Bezirk.

00:03:07: Also sogar

00:03:08: relativ nah aneinander.

00:03:10: In einer Zeit, in der noch nicht so viele Leute in Berlin gewohnt haben und man sich durchaus zufällig hätte treffen können.

00:03:15: Wir haben

00:03:15: wirklich so viele Leute weniger in Berlin gewohnt damals, oder nur weniger Schauspieler und Schauspielerinnen.

00:03:22: Das auf jeden Fall.

00:03:23: Das weiß ich gar nicht.

00:03:24: Wahrscheinlich waren Schauspieler relativ viel immer schon.

00:03:27: Das hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass sie noch vor der Wende natürlich, muss es doch ja nicht zum Bund gehen, wenn du nach Berlin gegangen bist.

00:03:35: Und deswegen sind ja wahnsinnig viele Menschen, also vor allem... deutsche Männer nach Berlin gezogen, weil sie dann nicht gezogen werden konnten.

00:03:45: Weil wenn du in Westberlin gewohnt hast, aus Berlin natürlich nicht, aber wenn du in Westberlin gewohnt hast, musstest du nicht zum Bund, wie man in Deutschland sagt.

00:03:55: Und insofern, da waren glaube ich einige Schauspieler dabei, die sich dafür entschieden haben.

00:04:01: Wir sprechen jetzt von den Neunzigern eigentlich, aber deswegen waren relativ viel.

00:04:05: Und die Theaterwelt war ja groß in West-Berlin.

00:04:07: Die waren in den Neunzigern groß und es gab ja fast keine Filmwälder.

00:04:10: Also ich meine, es gab diese Arze-Brauner-Studios, da wurde, glaube ich, ein oder zwei Serien wurden in Berlin gedreht, in den Achtzigern und Neunzigern, aber im Prinzip haben die das ja erst nach dem Mauerfall aufgebaut, Potsdam-Babelsberg und so.

00:04:23: Eigentlich gab es nur... Was gab es noch nicht?

00:04:25: Es gab ein oder zwei so Serien.

00:04:27: Praxisbülobogen.

00:04:30: Das war sowas Berlinerisch.

00:04:31: Das

00:04:31: war so genau.

00:04:33: Liebling-Kreuzberg.

00:04:34: Liebling-Kreuzberg.

00:04:35: Das stimmt.

00:04:35: Das war

00:04:36: nicht viel mit Drehen.

00:04:38: Das war München.

00:04:39: Genau, München oder Köln.

00:04:40: Ja, Köln, genau.

00:04:41: Hamburg auch mehr.

00:04:42: Ich habe wirklich in den ... Weiß nicht, wie ich es sehe, ich habe in den Neunzigerjahren, also vor allem Anfang der Neunziger oder Mitte der Neunziger mehr, ich habe fast nie in Berlin gedreht.

00:04:51: Ich musste immer wegfahren.

00:04:54: Sind dann immer mehr gegen Ende Neunziger, sind dann immer mehr Schauspieler oder sind dann immer mehr nach Berlin gekommen?

00:04:59: Habe ich den Eindruck gehabt?

00:05:01: Aber ich habe trotzdem nie in Berlin gedreht damals.

00:05:04: Sondern immer München, Hamburg, Köln.

00:05:07: Ja,

00:05:07: völlig absurd.

00:05:08: Ich hab gar nicht gedreht in der Zeit, insofern von mich fühlst.

00:05:10: Ja, du warst in Hamburg.

00:05:11: Ja,

00:05:11: stimmt.

00:05:11: Irgendwie gar nicht.

00:05:13: Mir fiel das nicht so auf, aber ich glaub auch, das war so eine Entwicklung einfach.

00:05:16: Ja.

00:05:16: Und deswegen ist es noch lustiger, dass wir uns da nie persönlich begegnet sind, weil eigentlich hätte das passieren können.

00:05:23: Und damals war ja auch noch Saviniplatz, die Region Saviniplatz, das war ja der Zellide, also es gab ... auch wirklich ganz klar lokale, wo man hingegangen ist, wo man hingegangen ist und wo man sich auch noch treffen hätte können.

00:05:34: Ja, so Casting-Lokale gab es so richtig.

00:05:36: Oder Florian so, wo Regisseure und Produzenten hingehen.

00:05:40: Also in dem Fall muss man nicht gendern.

00:05:41: Es waren einfach alles nur Männer.

00:05:43: Also, aber genau, die gab es so richtig.

00:05:46: Aber ihr wart da nicht?

00:05:48: Ich nicht.

00:05:48: Ich war immer nur in Mitte und in O. Es gibt die tolle Clubwelt.

00:05:54: Wir sind die Neuen.

00:05:56: Wir machen ja alles anders.

00:05:58: Da war ich eher unterwegs.

00:06:00: Da

00:06:00: hätten wir auch treffen können.

00:06:02: Ja, da war man doch so.

00:06:04: Wir hätten

00:06:04: sie sogar eigentlich auch treffen können, weil ich bin auch zu jeder Gelinge nach Berlin gefahren in den Neunzigern, weil es einfach wirklich die Stadt war, zumindest vermeintlich.

00:06:12: Also von Außen halt.

00:06:13: Berlin war der heiße Schäß und auch im Theater noch.

00:06:15: Also bin nach Berlin gefahren, um mir Kastoff-Sachen anzusehen.

00:06:20: Also das war schon...

00:06:21: Ja, also ich möchte jetzt keinen Berlin-Pashing betreiben, aber Berlin gibt es die Neunziger, also die Ninzeinneunziger und die Neunzenzwanziger.

00:06:29: Das sind die zwei Jahre, glaube ich, oder die zwei Jahrzehnte, wo man in Berlin sein hat können und der Rest ist eigentlich immer eher schrecklich.

00:06:38: Mühsam, ja.

00:06:39: Mühsam.

00:06:40: Dich meine, da hab ich übrigens über einen Plakat zuallererst kennengelernt.

00:06:43: Als ich ganz frisch nach Wien gekommen bin, zwei Tausend vier oder fünf, hattest du irgendein tollen Film mit so einem ... Wie heißen die Leute, die zum Mond fliegen und so?

00:06:56: Astronauten.

00:06:57: Ja, lustig.

00:06:58: Da haben wir ... Plakat.

00:06:59: Das war

00:07:00: so

00:07:00: total schick, das Plakat.

00:07:01: Das war

00:07:01: wirklich

00:07:02: überall.

00:07:02: Ich war ganz neu und dachte, wow, das muss so ein richtiger Lokalheld hier sein.

00:07:08: Jetzt lerne ich das gleich voll kennen hier.

00:07:10: Da muss ich mir nicht reingehen.

00:07:11: Es war total ... Es war mitten mit so einem Goldfisch.

00:07:14: Das war wie so ein Raumschirm.

00:07:17: Genau, wir haben so sechziger Jahre Anzüge angehört.

00:07:19: Genau.

00:07:20: Es gibt einen Foto ... Wo wir uns mit den Helmen küssen, das mag ich gerne.

00:07:24: Das gibt's im Lift.

00:07:27: Die Idee war, das ist der Lift zur Raumrakete hoch.

00:07:29: Simon hat in dem Film meinen besten Freund gespielt.

00:07:32: Wir waren so in der Rolle drin.

00:07:34: dass wir danach nicht mehr rausgefunden haben.

00:07:37: Bis heute.

00:07:38: Bis heute.

00:07:45: Wir sind

00:07:46: immer noch in dieser Rolle.

00:07:48: Ich war Therapeut.

00:07:50: Ich war Therapeut und hatte eine Selbsthilfegruppe und du warst aber nicht eigentlich nicht Teil meiner Selbsthilfegruppe.

00:07:56: Ich war

00:07:57: eigentlich nur dein Mitbewohner.

00:07:58: Warst

00:07:59: du mein Mitbegoner oder war ich dann?

00:08:00: Das

00:08:01: weiß ich nicht.

00:08:01: Es gibt ja meistens einen, der den Mitvertrag halt.

00:08:04: Und das ist wirklich die Arschkarte.

00:08:05: Das weiß ich ja aus meiner, tatsächlich, also ich bin ja aber auch wirklich eine Freunde im echten Leben und hatte mit denen eine WG und da hab ich den Mitvertrag hier vor mich.

00:08:13: Das ist scheiße, weil du bist halt immer für alles verantwortlich.

00:08:16: Den anderen ist es wurscht.

00:08:17: Egal, darum soll es nicht gehen.

00:08:19: Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ihr beide nach Wind gezogen seid, weil mein Leben hat das bereichert.

00:08:24: Dann haben wir uns eigentlich zum ersten Mal dann tatsächlich gesehen, ich bin nicht mehr draufgekommen.

00:08:27: Gute Frage würde ich jetzt auch irgendwie nicht drauf kommen.

00:08:30: Ich würde behaupten irgendwann im Rahmenhof, dass wir uns da mal kennenlernen, im Zuge von irgendwelchen Premieren, von irgendwem,

00:08:37: sowas irgendwie,

00:08:38: glaube ich.

00:08:39: Und dann war ich mal bei der Lesung von deinem Buch, bei deiner eigenen Premiere und dann haben wir mal was zusammen gelesen im Theater Akzent.

00:08:47: Genau.

00:08:48: Aber davor nicht, oder?

00:08:50: Nein.

00:08:50: Genau.

00:08:51: Ich dachte vielleicht über die Hilde, der Aldig oder den Michi aus Draufs gelassen, irgendwann mal schon früher, aber ich hätte es nicht mehr.

00:08:57: Nee, und wir haben auch noch nie zusammen gedreht.

00:08:59: Ja, stimmt.

00:08:59: Nicht mal im selben Film.

00:09:01: Manchmal dreht man ja nicht zusammen, aber ist trotzdem im selben Projekt.

00:09:05: Aber selbst das haben wir nie.

00:09:07: Das ist eigentlich der Hintergrund, warum wir dich eingeladen haben, weil ich gerne mit dir drehen möchte.

00:09:11: Und ich hoffe, dass ganz viele Menschen das hören und jetzt sich hinsetzen und was schreiben.

00:09:15: Und

00:09:15: schon mal Geld zur Seite nehmen, damit sie das

00:09:17: produzieren

00:09:18: können.

00:09:19: Da wär ich dabei.

00:09:21: Du bist mittlerweile sehr treuer auch zurecht, muss man auch sagen, genau.

00:09:24: Jetzt

00:09:24: ist das wesentliche gesagt.

00:09:25: Danke, wir haben es ausgesprochen.

00:09:27: Es ist gut.

00:09:28: Schön, dass du da warst.

00:09:29: Es war toll mit euch.

00:09:30: Feiertage, da soll man nicht so lange arbeiten.

00:09:33: Wir

00:09:33: machen einen kurzen Podcast

00:09:34: heute fünf Minuten.

00:09:35: Wichtiger

00:09:36: Hinweis, heute ist der achte Dezember.

00:09:37: Es interessiert ja viele, wo wir das aufnehmen.

00:09:40: Stimmt.

00:09:40: Also falls es zur Ausstrahlung etwas Epochales passiert, können wir es noch nicht gewusst haben.

00:09:44: Können wir es noch nicht gewusst haben, weil wir keine L-Seer sind.

00:09:47: Ja, oder?

00:09:48: Bist du eine Hälserin?

00:09:50: Nein, ich möchte es doch auf keinen Fall sein.

00:09:52: Ich stelle mir das grauenhaft vor, weil man immer, gerade jetzt, wo immer nur schreckliche Sachen passieren.

00:09:56: Ich stelle dir vor, du weißt es immer auch schon nur, auch noch eine Woche vorher.

00:10:00: Weißt du, nächste Woche sind auch alle in derselben Krise wie ich jetzt, aber dann bist du ja als einziger immer in der Krise.

00:10:06: Weil du es auch noch kommen siehst und dann kommt es.

00:10:08: Sofern

00:10:09: eine Krise kommt allerdings?

00:10:10: Ja.

00:10:10: Aber damit ist er zu rechnen täglich.

00:10:13: Zwischen heutzutage ist damit zu rechnen.

00:10:16: Du hast das letztens gesagt, wie viel mehr Krisen haben wir?

00:10:18: Hast du da nicht irgendwas gesagt?

00:10:19: letztens?

00:10:20: Ich habe gesagt, dass wir heute täglich so viele Informationen konsumieren werden, Bauern im Mittelalter, in seinem ganzen Leben.

00:10:25: Aber

00:10:26: das war's, Entschuldige.

00:10:27: Ist das

00:10:28: so ausgerechnet von irgendwieem?

00:10:29: Ist

00:10:30: das eine echte Statistik?

00:10:32: Wahnsinn, oder?

00:10:32: Das

00:10:33: ist irgendwie... Das ist

00:10:34: wirklich gewaltig.

00:10:34: Das

00:10:35: fehlt natürlich zwangsläufig zu diversen persönlichen Krisen, wenn man das nicht verarbeiten kann.

00:10:39: Das ist eine andere Geschichte.

00:10:40: Möchtest du weiterführen in deiner sehr guten Moderation bisher?

00:10:46: Ja, ich möchte noch eins sagen, weil mir das sein großes Anliegen ist.

00:10:51: Weil ich ja zweifel mit dir gedreht habe und unsere Hörerinnen das immer gerne auch erfahren, wie das so war.

00:10:57: Und ich muss sagen, es war mit dir immer großartig und wunderbar.

00:11:00: Ich war gerne zweimal dein Ehemann.

00:11:04: Kann ich nur zurückgeben.

00:11:05: Ich war gerne

00:11:06: zweimal mit dir geschieden verheiratet.

00:11:08: Ja,

00:11:09: genau.

00:11:09: Danke.

00:11:10: Weil wir auch so nette geschiedene Leute waren, oder?

00:11:12: Genau, finde ich auch.

00:11:14: Geschiedene Leute,

00:11:15: die total

00:11:16: nett zu mir sind und sich richtig unterstützen

00:11:19: gegenseitig

00:11:20: und gut finden.

00:11:21: Und auch die einzigen sind, die sich noch verstehen.

00:11:24: Und die sich um alles kümmern zusammen.

00:11:26: Und den

00:11:27: Rest der Welt dann nicht verstehen.

00:11:28: Und der Rest der Welt versteht sie auch nicht.

00:11:30: Ja.

00:11:32: So wie man sich das eigentlich wünscht.

00:11:33: Ja, genau.

00:11:34: So wie man sich das vorstellt.

00:11:36: Man wünscht sich im Leben ja oft eine Ex-Frau, die man gut versteht und die einen auch noch immer am besten versteht.

00:11:42: Das ist so ein bisschen eine Ersatzmutter dann für einen Mann vielleicht.

00:11:45: Ja, jetzt

00:11:45: wird's grenzlig

00:11:47: hier, meine Damen und Herren.

00:11:48: Wir sind aber zum Glück auch ein Psychologie-Podcast.

00:11:50: Und er wird aus

00:11:52: dieser Krise wieder rausfinden.

00:11:53: Die Ex-Frau zur Ersatzmutter.

00:11:55: Spannende These hier.

00:11:56: Ich hab ja nicht gesagt, dass das bei mir so ist.

00:11:58: Aber

00:11:58: in diesem Allgemeinen gibt's einfach Statistiken.

00:12:01: Es gibt Statisten für das Belegen.

00:12:02: Ja, genau, das ist der Fall.

00:12:04: Dann wäre der Ex-Mann ja auch der Ex-Vater, sag ich mal.

00:12:08: Also, ein Vaterfigur.

00:12:09: Aber wer weiß, vielleicht hat man davon, dass man sowas im Leben wieder hat.

00:12:15: Und man kann es nur durch Scheidung herstellen.

00:12:17: So wie es ist.

00:12:17: Bei den Eltern kann man ja nicht ins Bett gehen.

00:12:19: Man muss diesen aufstellen, vollkommen richtig.

00:12:21: Man

00:12:21: muss diesen aufstellen, damit sie untersucht werden.

00:12:23: Man

00:12:23: muss diesen aufstellen,

00:12:26: die knallen können.

00:12:27: So ist das vollkommen rätzig.

00:12:30: Das wollte ich einfach noch raushauen, dass ich das immer sehr schön fand mit dir.

00:12:33: Und ich mich auf das nächste Projekt schon sehr freue.

00:12:35: Ebenso.

00:12:36: Ich fand es auch sehr lustig mit dir am Set.

00:12:38: Simon hat ja die Eigenschaft am Set, genauso viel zu reden wie in einem Podcast, was extrem unterhaltsam ist.

00:12:44: Rechts und links von Bitte und Danke, wenn man gerade seinen Text redet.

00:12:48: Da nicht, aber da drumherum passiert wahnsinnig viel, wenn Simon mit am Set ist.

00:12:52: Und es ist irrsinnig angenehm und wahnsinnig unterhaltsam.

00:12:55: Aber nur wenn ich mich wohlfühle, muss ich dazu

00:12:57: sagen.

00:12:58: Ah, das

00:12:58: weiß ich natürlich nicht.

00:12:59: nicht, wie es mir geht, wenn ich tatsächlich mich ganz unwohl fühle, weil dann ist genau hundertachtzig Grad, dann bin ich wirklich still.

00:13:07: Ah, okay.

00:13:07: Das habe ich zum Glück noch nicht erlebt.

00:13:09: Das würde mich sehr...

00:13:10: Ja, weil ich mich in deiner Gegenwart immer sehr wohl fühle.

00:13:13: Gott sei Dank.

00:13:14: Das hätte mich, das fände ich freaky.

00:13:17: Ja, ja, es ist schwer vorstellbar, aber es ist schön, dass du oft viel redest, weil du das heißt, dass du weißt, wo du dich wohlfüllst.

00:13:23: Gut, war das ein Hinweis, dass ich jetzt weniger reden

00:13:25: soll?

00:13:25: Nein, überhaupt nicht, überhaupt nicht.

00:13:26: Mit

00:13:27: Podcast weniger reden.

00:13:28: Was Blöderes könnte man nicht machen.

00:13:32: Eine echte Podcast-Pantomime können wir doch jetzt mal machen.

00:13:36: Wir machen mal eine Pantomime-Folge.

00:13:37: Das werden wir noch machen, das machen wir fürs Video.

00:13:40: Eine Podcast-Pantomime-Folge.

00:13:42: Stacke

00:13:42: Idee.

00:13:42: Ich würde gerne unsere... Wir haben ja wirklich viele Menschen, die ihre Ege teilnehmen.

00:13:47: Und das darf ich dir die Fragen von der Community einfach mal zu Beginn weiterreichen.

00:13:52: Die Tamara fragt dich, was gefällt Ihnen am Wien am besten?

00:13:55: Das ist sehr schwer zu sagen, was mir am Wien am besten gefällt, weil mir irrsinnig viel hier gut gefällt.

00:14:00: Nämlich die viel beschworene hohe Lebensqualität, die tatsächlich existiert.

00:14:05: Das ist tatsächlich kein Vorurteil oder so ein Bild, sondern die gibt es.

00:14:09: Man kann ubern.

00:14:10: benutzen, die fahren einfach und zwar ständig.

00:14:14: Man kann ganz toll essen gehen.

00:14:17: Man kann im Café-Haus rumsitzen und gar nichts machen.

00:14:20: Man kann sofort in die Natur, man hat kurze Wege, egal wohin und alles, was man anguckt, ist schön.

00:14:28: Und das ist, wenn man in Westdeutschland in einem vom Nachkrieg gezeichneten Welt aufgewachsen ist, total ... Total irre.

00:14:39: Und es hört auch nicht auf.

00:14:41: Also ich bin jetzt schon zwanzig Jahre hier und es hört nicht auf, dass ich so Straßenzüge angucke und denke, wow,

00:14:47: dass eine Straße

00:14:48: so aussehen kann, dass es so sein kann, das Leben.

00:14:52: Also mir gefallen sehr viele Sachen an Wien am besten, muss ich sagen.

00:14:56: Ich finde auch, ich gehe zum Beispiel unter der Woche am Vormittag gerne in den ersten Bezirk und das ist wie doch eine absurde Filmkulisse, wenn dann wenig Leute sind, irre.

00:15:04: Da muss man wirklich sagen, großes Glück hier zu leben.

00:15:07: Ja, sehe ich auch so.

00:15:09: Vor allem nach den vielen Jahren in Berlin oder in anderen Städten muss man echt sagen, das ist wirklich ein Geschenk.

00:15:15: Ja, absolut.

00:15:15: Also einfach so in Köln, wo ich aufgewachsen bin, das ist eine Stadt, die über neunzig Prozent zerstört und ist zu neunzig Prozent in den fünfzig und sechziger Jahren aufgebaut.

00:15:24: Und so sieht die halt auch aus.

00:15:25: Und als Kölner ist man immer so, oh, meine Stadt ist das größte, weil man einfach so die Augen zu macht und erst wenn man wegzieht, denkt man, ah, stimmt, man muss gar nicht immer auf den Fußboden gucken, man kann einfach hochschauen.

00:15:38: Das ist richtig.

00:15:39: Wobei man sagen muss, zwei Dinge zu Köln.

00:15:41: Das erste ist, die Menschen sind da wirklich wahnsinnig toll.

00:15:45: Das Rheinland hat wirklich einen sehr herzlichen Menschenschlag.

00:15:48: Das muss man wirklich,

00:15:49: das

00:15:50: finde ich wirklich für mich in Köln nicht visuell gut aufgehoben.

00:15:55: Aber mental für mich immer sehr willkommen, sag ich mal.

00:15:59: Ja, es hat auch so eine Verbindung zu Wien, finde ich, Köln.

00:16:02: Weil man so katholische Stadt, so Fluss, Dom, Ring, Gürtel, das heißt sogar auch so, Ring und Gürtel.

00:16:10: Und die Bezirke sind irgendwie auch so aufgeteilt.

00:16:12: Man hat so ein Stadt der Beisaison, gibt's den Karneval.

00:16:16: Es hat so ein paar Sachen, die irgendwie andocken.

00:16:19: Stimmt, Karneval habe ich mal getreten in Köln.

00:16:21: Ich fand die Wege sehr beachtlich.

00:16:23: gradikal, dass auch am Set durchgesetzt wird.

00:16:30: Aber mir aber sympathisch schon wieder, obwohl ich gar keinen Faschings- oder Karneval-Mensch bin.

00:16:35: Und das Zweite, das ist natürlich das Zerpompte in den westdeutschen Städten.

00:16:40: Das hatten wir Gott sei Dank in Österreich offensichtlich nicht so beim Wiederaufbau.

00:16:44: Wir waren auch nicht so zerpompt wie westdeutschland, muss man dazu sagen, oder rostdeutschland oder überhaupt deutschland heute sozusagen.

00:16:52: Und dann gab es in Deutschland dieses unfassbare Wirtschaftswunder und diese wahnsinnige Idee, die Leute können alle in Einfamilien oder Mehrfamilienhäusern am Land leben und mit dem Auto in die Stadt fahren.

00:17:04: Und das hatten wir nicht so extrem.

00:17:06: und das hat natürlich diese Städte im Wiederaufbau so zerschnitten mit diesen großen... Trassen, die dahin eingebaut wurden und drinnen nur noch Büros und draußen wohnen, das ist glaube ich nicht eine gute Idee langfristig gewesen.

00:17:22: An der überhaupt nicht.

00:17:24: In Köln ist genau so eine Stadt mit so einem Nord-Süd-Fahrt heißt das.

00:17:27: Das ist eigentlich eine sechs- oder achtspurige Autobahn, die einfach quer durch die Stadt gebaut ist.

00:17:32: Wenn du denkst, was soll das eigentlich ist?

00:17:35: Wenn die Stadt kleiner als Wien, wo du irgendwie mit dem Fahrrad überhöhlen fahren könntest, wenn nicht diese Autobahnen da wären.

00:17:41: Und eben so nach so einem amerikanischen Denken der Fünfzigerjahre alles so in solche Zufahrtsstädte das verwandeln zu wollen.

00:17:49: Und das passt gar nicht in das Konzept da.

00:17:52: Nicht richtig.

00:17:53: Das stimmt, finde ich nämlich auch.

00:17:54: Und das hat Wien natürlich das Glück gehabt.

00:17:56: Also insofern, Wien hatte oft sehr viel Glück und deswegen ist es auch so wunderbar schön.

00:18:00: Ja.

00:18:01: Wie kommt man als Deutsche mit der österreichischen Wurstigkeit zurecht, fragt die Marie-Louisa.

00:18:06: Österreichische Wurstigkeit?

00:18:08: Also da müsste ich jetzt die Marie-Louisa fragen, was sie damit meint mit der Wurstigkeit.

00:18:12: Also vielleicht ist ja sowas gemeint so.

00:18:15: Ach, das kriegen wir da, also, wir hättest so dieser bisterreichische

00:18:18: Weg zu

00:18:19: gemeinen.

00:18:19: Und dann muss man immer sagen, na, da finden wir schon eine Möglichkeit, um die Regel drumherum zu kommen.

00:18:24: Aber das wiederum wirklich, das lernt man in Köln auch.

00:18:27: Also auf Kölsch, im Dialekt sagt man da, da dunn immer, wat bei, et het nou immer jotier jange.

00:18:35: Also, es wäre schon immer noch irgendwie gut gegangen.

00:18:37: Also, man hat auch da so ein... Repertoire an Möglichkeiten über alles, was so angesetzend da ist, irgendwie auch so was drüber zu legen.

00:18:48: Oder wir haben es in der Grundschule gelernt, da hat man richtig Dialekt in der Schule gelernt, im Sachkundeunterricht war das so ein Teil, damit das nicht verloren geht.

00:18:58: Und da war zum Beispiel Fringsen dabei.

00:19:00: Und Fringsen war ein Wort, das nach dem Krieg erfunden wurde, weil der Kardinal Frings der ganzen Stadt quasi Absolution erteilt hat für Mundraub.

00:19:11: Weil er gesagt hat, die Stadt ist so zerstört, die Leute verhungern.

00:19:13: Und wenn die sich gegenseitig Kartoffeln und Holz stehlen, um zu überleben ist, erteile ich hiermit allgemein Absolution.

00:19:20: Ihr müsst dafür nicht zur Weichte gehen.

00:19:22: Und dann hieß das, bis heute heißt diese Tätigkeit Fringsen.

00:19:26: Dass man Sachen Fringsen kann.

00:19:28: Irgendwie jemand anderem was wegnehmen.

00:19:30: Aber es ist ja nur, weil ich das brauche und auch nur einen ganz kleinen Mengen.

00:19:33: Und das ist auch nicht so schlimm und solche Sachen.

00:19:35: Und wenn das Wurstigkeit ist, muss ich sagen, verstehe ich die irgendwie und finde die auch in Ordnung.

00:19:40: Weil ich denke, man kann nicht alles nach so richtigen echten Regeln, da hält man irgendwie nicht durch.

00:19:45: Man braucht auch so Zwischenschattierungen und Wege.

00:19:49: Meiner Meinung nach.

00:19:50: Steile These, nicht besonders woke.

00:19:53: Nein,

00:19:53: das war sehr spannend.

00:19:55: Ja, total.

00:19:55: Also ich finde, dann ist Köln und Wien ja doch wieder eine Parallele mehr.

00:20:00: Also zumindest in Österreich kommt halt die Wurstigkeit ist schneller mal auch ein bisschen mit einem Bein in der Korruption.

00:20:06: Das klingt irgendwie damals nach einer guten Lösung, das ist eine gute Geschichte irgendwie.

00:20:10: weil es wahrscheinlich geholfen hat, wenn man nichts zum Fressen hat, dass man sich auch ein bisschen ... weiß ich nicht.

00:20:15: Aber ... Nein, könnte natürlich sein.

00:20:16: Ich finde es interessant, dass das vielleicht ... Ich weiß gar nicht, ob die Wurstigkeit genau das aussagt.

00:20:22: Weiß ich nicht.

00:20:22: Aber ich gebe dir auf jeden Fall recht.

00:20:24: Bei uns ist natürlich diese Freundahlwirtschaft noch dazu.

00:20:27: Das ist vielleicht noch mal ein bisschen was anderes.

00:20:30: Und da ist eine gewisse Wurstigkeit, wird dann oft zum Problem.

00:20:34: Ja.

00:20:34: Beispiel da oben in der Nähe, wo wir gerade sitzen, auf der Mahilferstraße, wo gerade wieder ein gesamter Häuserkomplex abgerissen wurde, nachdem ja ein sehr reicher Mensch am Sonntag das Grundbuch amt öffnen hat lassen, damit er dieses Haus kaufen kann, dann wegreißen kann, dann aufbauen kann, dann pleite geht und dann es wieder weggerissen wird und wieder neu aufgebaut wird, Herr Benko.

00:20:56: Zeigt auch, wie schrecklich der Zustand der Welt ist, weil Benko wird zumindest noch angeklagt.

00:21:01: In Amerika sind diese Leute an der Regierung.

00:21:04: Also

00:21:04: da stimmt

00:21:05: nichts anderes machen den ganzen

00:21:06: Tag.

00:21:06: Ich finde in Österreich werden die alle immer angeklagt.

00:21:08: Früher oder später passiert immer irgendwas und es dauert dann aber auch.

00:21:12: dann wird fünfzehn Jahre lang.

00:21:14: Der Prozess geht

00:21:15: dann endlos.

00:21:16: Es dauert viel zu lange,

00:21:17: aber es ist auch

00:21:18: vielleicht

00:21:18: nicht so einfach.

00:21:19: Es ist auch nicht so einfach, so eine Anklage.

00:21:21: Aber ich finde es auch ganz tröstlich, dass der Rechtsstaat dann doch sehr oft noch zu funktionieren scheint.

00:21:27: Dann kommen wir jetzt zu einer neuen These.

00:21:29: Das ist eine These, die ich in... Berlin viel festgestellt habe, dass viele nach Berlin gekommen sind, viele Österreicher und Österreicherinnen, die ich kennengelernt habe in Berlin, die dann gesagt haben, raus und müssen aus dem Mief und so, wo ich mir dann aufgedacht habe, von welchem Mief genau sprechen, die ich mein, ist das dieser Bernhard Mief, von dem Thomas Bernhard immer gesprochen hat, aber dazu seid ihr alle viel zu jung in Wirklichkeit.

00:21:53: Das finde ich ja auch oft, dass es über Wien gibt so Klischees, die sind so alt,

00:21:59: und

00:21:59: die sind aber immer noch da.

00:22:00: Sie sind noch da,

00:22:01: aber das ist

00:22:02: eigentlich nicht mehr.

00:22:03: Genau.

00:22:04: Man wird auch immer noch in Deutschland ganz oft angesprochen, ah, du lebst in Wien, ah, der morbide Scham der Stadt Wien.

00:22:10: Von wann ist der?

00:22:11: Genau.

00:22:11: Also von neunzehntfünfzig ... oder zweiundsechzig?

00:22:15: Ja, die

00:22:15: Achtzigerjahre waren schon tatsächlich ein bisschen anders noch.

00:22:18: Ich werde

00:22:18: in Deutschland immer angeöster reichert, das finde ich auch lustig.

00:22:21: Sprachlich?

00:22:22: Ja, die Deutschen glauben sehr oft, wahrscheinlich umgekehrt auch, dass sie sehr gut Wienerisch sprechen und sobald ich an ein deutsches Set komme, es ist Max de Melange.

00:22:31: Das

00:22:31: klingt doch immer so wahnsinnig gleich

00:22:33: ehrlich.

00:22:35: Weil ein bisschen Morbid, finde ich, es ist jetzt wirklich die Frage, vielleicht auch, wie wir so viel mit der Bestattung zu tun hatten.

00:22:41: Ich finde ein bisschen stimmt schon, dass Wien was Morbides hat.

00:22:46: Ich weiß aber, ich müsste aber jetzt länger drüber nachdenken.

00:22:48: Warum?

00:22:49: Ich weiß es eben nicht mehr.

00:22:49: Ich finde nämlich auch, Wien hat sich ja sehr gewandelt.

00:22:52: Und Wien ist inzwischen ja wirklich auch mit diesen ganzen Grünzonen, die da reinkommen.

00:22:57: Also wenn du dir jetzt unten den Naschmarkt anschauest, das hat Nicht wirklich noch was morbides, sondern im Gegenteil eigentlich.

00:23:03: Das hat was Lebensfreund, bejahendes, hoffnungsvolles Zuversicht.

00:23:08: Absolut.

00:23:09: Strahlend,

00:23:10: hell und irrsinnig, zeitgemäß und modern.

00:23:13: Ja,

00:23:13: eigentlich.

00:23:14: Das ist wirklich mein Bild auch eher.

00:23:16: Kommen Sie wieder zurück nach Wien aus der ganzen Welt, wenn Sie geflüchtet sind, weil Sie diesen Mief rausrahmen wollten.

00:23:22: Überall auf der Welt ist es und wir kämpfen dagegen.

00:23:25: Stark.

00:23:27: Es ist bald Weihnachten

00:23:29: und ich werde ... Kann man sich auch was wünschen.

00:23:30: Und hier sitzt der Bürgermeister.

00:23:34: Und die neue Kulturstaat dreht den Bevorungsseher.

00:23:36: Von

00:23:36: dem Strahlen und Wien.

00:23:38: Schwarz und Peters, das neue Team

00:23:40: für Wien.

00:23:41: Stark für Wien.

00:23:43: Schwarz und Peters

00:23:44: stark für

00:23:44: Wien.

00:23:45: Ich freu mich sehr.

00:23:46: Wie wird sein eigenes Partei sein?

00:23:48: Wahrscheinlich, oder?

00:23:49: Wie der Neugründung möglich sein kann man sich

00:23:52: nicht.

00:23:52: Neugründungen sind immer notwendig für neue Parteiziele.

00:23:55: Ich möchte nur

00:23:55: sagen, Bürgermeister kann man auch Partei los werden.

00:23:58: Oder so.

00:23:58: Einfach gleich parteilos.

00:23:59: Oder?

00:24:00: Kann man.

00:24:00: Die Sache mit den Expertenregierungen hat ja eher eigentlich gut funktioniert.

00:24:04: Eine funktioniert, das ist so schlecht in

00:24:05: einer Demokratie, finde ich auch.

00:24:07: Gut.

00:24:08: Nächste Frage.

00:24:12: Es ist eine Frage, die da wahrscheinlich schon ein tausendmal, die kriegt man halt sehr oft, aber trotzdem interessiert die Menschen, ob du lieber Theater spielst oder

00:24:18: drehst.

00:24:19: Frag die Vicky.

00:24:20: Ja, das wurde ich tatsächlich schon oft gefragt und habe auch schon oft darüber nachgedacht.

00:24:24: Dann habe ich irgendwann mal eine Antwort geklaut, und zwar von dem kürzlich verstorbenen Meister des englischsprachigen Theaters Tom Stoppard, der das auch gefragt wurde und der dann in so einem Interview, in so gelangene Pause gemacht hat und dann hat er so gesagt, you never give up rock'n'roll.

00:24:42: Und ich war so, okay, mein, da ist viel mit Rock'n'Roll oder Theater, sowieso.

00:24:47: Was ist damit gemeint?

00:24:48: Und dann dachte ich, die Antwort kann man klauen, weil ich es tatsächlich nicht sagen kann.

00:24:55: Ich finde, in beiden Genres gibt's mal was ganz Tolles und mal was ganz Blödes.

00:25:00: Aber es ist einfach toll, immer das abzuwechseln.

00:25:03: Das muss ich schon sagen, dass mir das nach wie vor wahnsinnig viel Halt gibt.

00:25:09: Ich finde nicht immer alles toll, was ich im Theater mache.

00:25:11: Aber es ist so meine, es ist die längste Beziehung in meinem Leben.

00:25:15: Ich bin mit dem Theater länger zusammen als je mit meinen Eltern oder einem Mann zusammengelebt habe oder eine Familie.

00:25:20: Und dadurch ist es so ein, hat das für mich so eine ganz starke Weiterhinde, ganz starke Bedeutung.

00:25:26: Und es geht auch nichts über ... Live-Publikum ab und zu.

00:25:29: Das ist einfach, kennt ihr ja auch.

00:25:32: Ab und zu ist es halt, muss man das haben, um so auszuprobieren, was eigentlich geht und was nicht geht so.

00:25:38: Ich finde auch, also ich finde, dass man zum Beispiel live sehr viel über Timing lernen kann, was man für den Film dann auch gut verwendet, auch wenn es das schnitt.

00:25:45: auch wieder zerstören kann, aber das ist eine andere Geschichte.

00:25:47: Also insofern würde ich mich da total anschließen, auch wenn ich nicht gefragt wurde.

00:25:51: Mir fällt aber Einstein, you never give up rock'n'roll.

00:25:55: Rock'n'roll.

00:25:58: Es gibt ja die These.

00:26:00: So spricht man das jetzt neu aus.

00:26:03: Das ist wirklich das Zeichen, dass man wirklich damit nichts mehr zu tun hat und das nicht einmal mehr ausbrechen kann.

00:26:09: Nein, aber ich habe gehört und ich finde das ziemlich schlau oder ich kann zumindest viel damit anfangen, dass eigentlich jede Kunst gerne Rock'n'Roll wäre und wir eigentlich die ganze Zeit darunter leiden, dass wir es nicht sind.

00:26:19: Egal ob jetzt Film, Musik, Malerei, ich unterschneite das ein bisschen, weil ich gerade live, ich glaube es gibt nichts Größeres als wenn man jetzt zum Beispiel Oasis Reunion und so.

00:26:30: Fußballstadion und die singen deine Texte mit.

00:26:33: Ich glaube, das kriegt man am Theater und beim Film und beim Kabarett und in der Lyrik nicht zustande, diese Art von Resonanz herzustellen zu können.

00:26:42: Oder es ist auch dieses, was eben vor für Rock'n'Roll mal gestanden hat, dass man ist so ganz jung und man lernt so die Künste kennen.

00:26:50: Und wenn man jemand ist, der später einen künstlerischen Beruf hat, ist man ja dann so total ergriffen irgendwie und hat so wahnsinnig, ist wahnsinnig aufgeregt über das Buch, das man gerade gelesen hat oder den Film, den man gerade gesehen hat.

00:27:01: Und wenn man denkt, das möchte man immer weiter herstellen, dass das Leuten passiert.

00:27:05: Es passiert einem selber ja irgendwann nicht mehr in dem Ausmaß, weil man irgendwann begriffen hat, dass man jemand ist, der da auch hin muss und dann ist die Ergriffenheit irgendwie eine andere.

00:27:15: Aber vielleicht ist es auch einfach die Art von Resonanz, dass man gerne möchte, dass die viele sind in so einem Stadium für mann siebzigtausend.

00:27:22: Ja, je nachdem, wo du bist.

00:27:25: Ich finde es interessant, dass ihr das auch sagt.

00:27:27: Ehrlicherweise, wenn ich darüber nachdenke, ich habe ja Rock'n'Roll nie erlebt.

00:27:32: Und ich war ja auch nie in Rock'n'Roll.

00:27:33: Deswegen kann ich es mir nicht so richtig vorstellen.

00:27:35: Aber du darfst

00:27:35: auf Konzerten, oder?

00:27:37: Ja, aber ich kann es mir ja trotzdem nicht auf der Bühne.

00:27:39: Was ist wirklich der Rock'n'Roll?

00:27:40: Also das kommt mir jetzt so nach der Erzählung ein bisschen vor.

00:27:44: Es ist, weil du es auch mit Kind sein gesagt hast, dann ist es einfach Kind sein auf Drogen.

00:27:50: Das finde ich

00:27:51: sehr schön.

00:27:51: Geht es auf Drogen?

00:27:53: Und dass

00:27:54: sie es auch so schwer zu verkraften.

00:27:56: Weil Kinder sollten nicht auf Drogen sein.

00:27:58: Genau, weil Kinder sind eigentlich gesund und sind einfach wahnsinnig lebensfroh, weil sie auch noch zu Recht alles Vorsicht haben.

00:28:05: Und alles noch neu und das erste Mal erleben können.

00:28:09: Und vielleicht ist es das im Wirklichkeit viel mehr, dass wir das ... dass immer diesen Drang haben wollen, was Neues zu erleben.

00:28:16: Das komme ich jetzt zurück zu dieser Frage Theater oder Film.

00:28:21: Es sind zwei unterschiedliche Dinge.

00:28:23: Aber in beiden kann man genau das erleben.

00:28:25: Natürlich, vielleicht ist das das, was es so spannend und so schön ist.

00:28:28: Du kannst immer alles Neue erleben.

00:28:31: Auch wenn du die Rolle schon x-mal gespielt hast, das Stück ganz oft gespielt hast, es ist ja trotzdem ein neues Publikum und du hast eine neue Chance.

00:28:38: es neu zu machen wieder

00:28:40: sozusagen

00:28:41: und beim Film hast du ja, dass die Chance kommt eine Figur zu sein, die du selber nicht bist sozusagen und dich da voll reinzuschmeißen wie ein Kind, dass das einfach wer anderer sein möchte jetzt und das auch glaubt, weil Kinder glauben das ja alle noch und wir wachsen und wir verlieren das so.

00:29:00: Vielleicht hängen wir deswegen diesem Rock'n'roll so so hinten nach.

00:29:04: Das

00:29:05: führt mich zu einer Frage, die von ganz vielen Invarianten gestellt wurde.

00:29:09: Wahrscheinlich auch nicht zum ersten Mal gehört trotzdem.

00:29:11: Neununddreißig Folgen, wenn es, wenn Wikipedia Recht hat Mord mit Aussicht, war.

00:29:15: die Leute fragen, warum du denn aufgehört hast, weil es ist sehr vermissen.

00:29:19: Ich glaube, das kann ich so zusammenfassen.

00:29:21: Weil es ja auch geil ist, ich habe, glaube ich, eine Figur längstenfalls drei Filme lang gespielt.

00:29:25: Ihr habt's da mehrfach.

00:29:27: Ja, aber so viel habe ich auch nicht geschafft.

00:29:28: Aber neunundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.

00:29:54: Und dann hatte unsere Serie, unsere sechs Folgen, hatten aber sehr gute Kritiken bekommen.

00:29:58: Und dann fand der WDR so, ah, das ist eigentlich auch mal schön, dass man was herstellt im Fernsehen, wo gute Kritiken dafür bekommen.

00:30:04: Dann machen wir das weiter und geben das auf einen anderen Sendeplatz.

00:30:07: Vielleicht läuft es dann besser.

00:30:09: Und so hat sich das dann so Stück für Stück entwickelt.

00:30:11: Aber es waren immer so zwei Jahre Pause, dann kamen die nächsten sechs Folgen wieder ein Jahr Pause, dann kamen mal noch mal sechs Folgen.

00:30:18: Also es war sehr pö-a-pö alles.

00:30:21: Und wurde dann irgendwann ... Alles hintereinander zusammen ausgestreit, und da hat es dann sofort aufgenommen.

00:30:27: Insofern habe ich das dann gespielt, von sieben bis zwei Tausend vierzehn, aber mit großen Abständen, mit großen Zeitblöcken dazwischen.

00:30:37: Und dann hat der WDR eben entschieden, dass das irgendwie so nicht weitergeht und wir müssten jetzt in eine kreative Pause gehen.

00:30:44: und dann wurden wir in die kreative Pause geschickt, aus der wir da nicht zurückgeholt wurden.

00:30:49: So könnte ich es, glaube ich, kurz zusammenfassen.

00:30:51: Aber

00:30:51: das interessiert mich jetzt.

00:30:52: Wurdest du darüber frühzeitig informiert, dass du in eine kreative Pause geschickt wirst oder ist die kreative Pause dann einfach

00:31:00: da gewesen?

00:31:01: Ja, das war so.

00:31:02: Wir haben dann noch einen Film gedreht und so und während wir den Film gedreht haben, war das dann schon so.

00:31:06: das schon so kundig, dass man sagt, okay, damit ist jetzt erst mal Schluss.

00:31:11: Und das hat sich auch ganz gut angefühlt, so ein Film zum Abschluss.

00:31:16: Und das war irgendwie unklar, wie und ob es weitergehen könnte.

00:31:22: Hätte damals auch gerne noch weitergemacht, aber es war dann einfach nicht so.

00:31:26: Und gemessen an anderen Serien ist es auch wiederum wenig.

00:31:29: Drei Staffeln a, dreizehn Folgen.

00:31:31: Da gibt's dann andere Serien, die haben irgendwie, ich weiß nicht, laufen dann zwanzig Jahre oder so.

00:31:35: So eine Serie wollten wir aber nie werden, weil das damals auch zu ... ... zwei tausend, sieben, zwei tausend, acht, da war gerade Streaming noch nicht.

00:31:43: Da war man gerade noch so in dem ... Also wir haben am Anfang sogar noch auf Film gedreht.

00:31:48: Man war irgendwie noch so in dem alten Fernsehwelt.

00:31:51: Wir waren dann so die Jungen, die so sagen, nein, wir werden jetzt nicht im Praxisbülo bogen, wir haben jetzt einen festen Job beim Fernsehen für den Rest unserer Laufbahn, sondern da.

00:32:00: wir machen das wie die Engländer, wie Ricky Gervais und so, die machen auch immer eine Serie mit ein, zwei Staffeln und dann wissen die genau wann Schluss ist und dann machen sie ein neues Projekt und das ist doch viel cooler.

00:32:10: So hatten wir uns schon untereinander auch so am Anfang positioniert.

00:32:15: Das war dann nicht ganz so am Ende, wie wir uns das so untereinander abgesprochen haben, aber wir sind ja auch nicht die Senderchefs und auch nicht die Geldgeber.

00:32:23: Aber eben, es war genau die Zeit, wo das alles so umgebrochen ist, mit einem klassischen linearen Fernsehen?

00:32:29: und das andere passiert.

00:32:31: und wie geht man überhaupt mit so Storylines um, muss jede Folge unabhängig voneinander sein?

00:32:38: oder hat man so genannte Horizontalen, dass man bestimmte Plottlinien hat, die über alle Hilffolgen weg erzählt werden.

00:32:45: Das war damals auch noch ganz schwer durchzusetzen beim WDR, dass man sagt, das wollen wir aber unbedingt und da glauben wir auch daran, dass die Leute total mögen.

00:32:55: Jedes mal ein neuer Fall, aber trotzdem die Freundschaften, die Liebesgeschichten, die Ehen, die werden durchgehend erzählen.

00:33:01: Es waren alles so Themen damals.

00:33:03: Und es kommt einem vor, als würde man für eine Fernsehwelt von vor fünfzig Jahren sprechen.

00:33:07: Wenn man das Gefühl, wir waren ja so genau die Letzten.

00:33:10: Und dann ist so eine ganz neue Welt entstanden.

00:33:14: Man muss das kurz einordnen, weil du gesagt hast, das werden wahrscheinlich viele zuhause nicht wissen.

00:33:18: Am Anfang haben wir noch auf Filmen gedreht, also aufs Sechzehn Millimeter.

00:33:22: Heute dreht man digital.

00:33:23: Damals war es noch ... Der Kino war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der

00:33:34: war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der,

00:33:37: der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war

00:33:43: der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der,

00:33:48: der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war der, der war.

00:33:55: Hahahaha!

00:33:55: frechen,

00:33:56: waren wir damals schon gut.

00:33:57: Genau.

00:34:00: Okay, ich schreibe ungefähr achttausend Menschen, dass sie dich großartig finden.

00:34:04: Danke.

00:34:05: Und das finde ich, kann man auch einfach einmal sagen.

00:34:07: Vom achttausend

00:34:08: Menschen schreiben.

00:34:09: Achttausend

00:34:10: Menschen sagen, danke, das freut mich.

00:34:12: Schaut, liebe achttausend Menschen, wie schön.

00:34:14: das kommt auf Gegenliebe.

00:34:16: Hier ist das nicht schön.

00:34:17: Kurz vor Weihnachten darf man nicht vergessen, Johann Nehrer hat auch eingemahnt immer wieder, wir sind kurz vor Weihnachten, also wenn ihr was zu Weihnachten habt.

00:34:25: Besinnlich.

00:34:26: Bitte besinnlich werden.

00:34:27: Prost dich dabei nicht zu verkrampfen, Simon.

00:34:29: Fest der Liebe.

00:34:30: Fest

00:34:30: der Liebe.

00:34:33: Auch wenn du ein paar Geschenke kaufen wirst.

00:34:35: Müssen.

00:34:36: Ich habe eben Trend gelesen.

00:34:37: Simon Schwarz sagt.

00:34:38: Wann geben Sie gerne Geld aus?

00:34:39: Ich gebe nie gerne Geld aus.

00:34:43: Zu Weihnachten wird es sich nicht vermeiden.

00:34:44: Aber es schön ist, dass du trotzdem ein großzügiger Mensch bist.

00:34:47: Bin ich ja trotzdem.

00:34:47: Aber du machst trotzdem nicht gerne.

00:34:48: Ein Paradox.

00:34:49: Ja, du bist ungern ein großzügiger Mensch.

00:34:52: Wie schön.

00:34:53: Aber trotzdem, manche wären es gerne, sie sind es aber nicht.

00:34:56: Da ist deine Variante, finde ich wesentlich.

00:34:57: Ich mach's trotzdem.

00:34:58: Sympathisch.

00:34:59: Gut, letzte Frage.

00:35:00: Ich spreche

00:35:00: über meinen Schatten.

00:35:01: Schatten an der Wand.

00:35:04: Das ist wie Schatten im Blick.

00:35:05: Ja, genau so geht's natürlich.

00:35:10: Zum

00:35:11: Fest der Liebe.

00:35:12: Jetzt mit noch mehr

00:35:13: Liebe.

00:35:14: Ja, es geht in eine gute... Immer

00:35:16: fester die Liebe

00:35:17: ein.

00:35:18: So, bei mir das

00:35:20: Rogen-Roll-Tour.

00:35:21: Und zu den Fragen.

00:35:22: Sie sind nicht nur Bürgermeister

00:35:24: und erster Tonfilmdrehende.

00:35:26: Und genau,

00:35:26: wir sind mit der gleiche Jahrgang.

00:35:28: Seid ihr?

00:35:29: Ja.

00:35:29: Gewaltig.

00:35:30: Ja.

00:35:30: Die letzte Frage ist noch mal der Rock'n'Roll.

00:35:34: Ich weiß nicht, wie man die Band ausspricht, die einen Song gewidmet.

00:35:37: Tempo.

00:35:37: Tempo eigentlich, ne?

00:35:38: Genau,

00:35:38: stimmt.

00:35:39: Genau.

00:35:39: Wie kam es eigentlich dazu?

00:35:41: Dazu kam es durch eine Zeit am Hamburger Schauspielhaus.

00:35:46: Anfang der zweitausender Jahre habe ich da sehr viel Rene Poles Stücke gespielt.

00:35:51: Das waren so Stücke, in denen damals zu Beginn dieses Autos und Regisseurs in Hauptamtlich rumgeschrien wurde.

00:36:01: Und es waren sehr wilde Veranstaltungen.

00:36:05: Und irgendwann waren wir in so einem Rang-Foyer.

00:36:08: Und es war immer wie so eine ... Party eigentlich.

00:36:12: Dann wurde das auf die große Bühne versetzt und dann wurde uns klar, da muss man irgendwie mehr zu bieten haben, als nur uns und unser Umgebrülle in den Riesenraum.

00:36:20: Und wir kamen da drauf, eine Band dazu einzuladen.

00:36:24: Und ich war mit Jan Plefka von Seelich befreundet und die hatten aufgehört und so.

00:36:30: Und dann haben wir irgendwie die so zusammengesucht, dass sie in einem Stück mitmachen.

00:36:36: Und in der Zeit haben wir dann wahnsinnig viel zusammen rumgehangen, weil wir sehr, sehr viele zusammen gespielt haben und die Kantine vom Schauspielhaus Hamburg eine sehr beliebte Partylocation war und wir auch alle noch jung genug waren, um wahnsinnig viel zu feiern und trotzdem hart zu arbeiten.

00:36:52: Und in der Zeit hat Jan Plefga mit seinem Jugendfreund Marek Harloff, der auch am Schauspielhaus gespielt hat, die haben dann diese Band gegründet Tempo und weil wir so viel miteinander rumgehangen haben, sind sie auf die Idee gekommen, mir ein Song zu widmen.

00:37:08: Und im Hintergrund dieses Liedes hört man mich und Kathrin Striebeck rumbrüllen in diesem Stück, das wir damals zusammengespielt haben.

00:37:16: Und das ist eine Zeit, die auch schon so lange weg ist, dass.

00:37:20: da ging es zum Beispiel um Digitalisierung in diesen Stücken.

00:37:24: Das war eine Serie auf dem Theater, die hieß World Wide Web Slums.

00:37:29: Und in diesen Slums wohnen wir alle in Hütten aus Notebooks, hieß es immer.

00:37:35: Und wir waren gegen Napster.

00:37:37: Man weiß überhaupt nicht mehr, was das ist.

00:37:39: Das weiß

00:37:40: niemand.

00:37:41: Und wir werden es auch nicht aufklären jetzt.

00:37:43: Wir waren gegen Napster.

00:37:45: Wow.

00:37:46: Waren wir gegen Napster?

00:37:47: Ich habe mir wahnsinnig viele MP-Dreise in der WG damals runtergeladen.

00:37:50: Ja,

00:37:50: wir waren natürlich, weil wir mit dieser Band befreundet waren, voll gegen Napster, weil das war genau der Zeitpunkt, wo das anfing.

00:37:56: Bands haben Riesenkonzerte, aber machen Platten und verdienen Kohle ohne Ende durch Verkäufe.

00:38:01: Und dann von einem Tag zum anderen verdienen sie nur noch Geld durch Live auftreten und überhaupt nicht mehr durch Tonträger.

00:38:07: Und deswegen waren wir komplett gegen Napster.

00:38:09: Ihr habt gehört, viele Jungen sind jetzt wieder gegen Spotify.

00:38:11: Also vielleicht dieses Zeit für die Revolution.

00:38:13: Vielleicht aber auch nicht.

00:38:15: ist dazu gern vorabgefahren.

00:38:16: Ja, genau.

00:38:16: Weil Spotify ja genau das Gegenteil dann war, nämlich Spotify war nämlich die erste, die gesagt haben, okay, wir machen wieder was für die Künstler.

00:38:23: Es ist dann halt privatwirtschaftlich und er hat gemerkt, er kann da viel Geld damit verdienen.

00:38:27: und dann ist der Algorithmus anders gewesen.

00:38:30: Das ist leider Gottes, aber die Idee von Spotify war eigentlich die, dass man das wieder zurück holt und dass sie sehr wohl Geld verdienen damit.

00:38:37: Das war die Ursprungsidee.

00:38:38: Wenn es vielleicht eine Nerdfrage ist, ich finde René Polich, ich war damals Teenager wahrscheinlich.

00:38:44: Ich war so jung, bin ich auch nicht, aber so die späten Polish-Sachen.

00:38:46: Er ist ja gestorben vor ein paar Jahren, ne?

00:38:47: Ja.

00:38:48: Ich fand, da war das Theater.

00:38:49: Also, Polish kam für mich gleich nach Rock'n'Roll.

00:38:51: Das war zum Anschauen das Geilste, was es gibt.

00:38:53: Ich hab mir gedacht, okay, Theater ist, man muss zum Theater.

00:38:56: Dann hab ich ein bisschen den Zugang verloren bis heute, aber hast du auch das Gefühl, dass damit so ein bisschen eine Ära zu Ende gegangen ist?

00:39:03: Oder anders gefragt, mein Eindruck ist, sie machen immer noch Stücke über Digitalisierung.

00:39:08: Und jetzt ist es halt zu spät, weil es jetzt wirklich niemanden mehr interessiert.

00:39:12: Damals war es wahrscheinlich wegen Herrn Puls der Zeit und geil umgesetzt.

00:39:15: Und auch der erste, der wirklich ein bisschen Rock'n'Roll ins Theater geholt hat.

00:39:18: Oder nicht einfach ignorant?

00:39:19: und es gibt diese Strömungen eh nach wie vor.

00:39:22: Also alle diese Strömungen gibt es eh nach wie vor.

00:39:24: Gott sei Dank gibt es ja immer junge Leute, die ins Theater neu reinkommen und irgendwas reinbringen, wo man, wenn man länger dabei ist, nicht mitgerechnet hat.

00:39:31: Und für mich hat natürlich trotzdem mit dem Tod von René Paulisch ganz viel geendet, weil der war sozusagen meine Strömung, mit der ich ins Theater reingekommen bin.

00:39:39: Und wir waren damals sehr starke, so Überzeugungstäter.

00:39:42: Wir fanden auch alle anderen Theaterleute falsch.

00:39:45: Die haben einfach alles falsch gemacht, nur wir waren die Guten.

00:39:48: Und das ist natürlich Quatsch, aber es ist herrlich als Lebensanstellung.

00:39:54: Und

00:39:54: Gefühl, es gibt unheimlich viel Energie und Kraft.

00:39:57: Und damals, eben Anfang der zweitausender Jahre, waren eben die Themen Digitalisierung und die waren nicht am Zahn der Zeit, sondern die waren zu früh.

00:40:04: Also damals war überhaupt noch niemand auf dem Trip zweitausend rum, überhaupt über Digitalisierung nachzudenken, außer Leute, die beruflich damit zu tun hatten.

00:40:12: Aber die anderen und die Theaterzuschau war schon gar nicht, weil die waren Anfang der zweitausender Jahre waren Theatergänger zwischen fünfzig und sechzig.

00:40:21: Das heißt, die waren in den fünfzigern und sechzigern zur Schule gegangen, die waren noch total auf Goethe.

00:40:26: Schiller, Shakespeare mit dem Reklam-Heft in der Aufführung sitzen und sich beschweren, dass Szenen gestrichen wurden.

00:40:33: Also das war so eine ganz andere kulturelle Kontext, in dem wir uns da so reingeworfen haben mit diesen Themen und eben mit diesem starken Wunsch aus so einer Aufführung, dass die Zuschauer aus so einer Aufführung rausgehen und so total agitiert sind und total aufgeregt sind, weil wir viel zu schnell sind, viel zu laut sind, viel zu chaotisch und dass man einfach diese normalen Zuschauerreaktionen dadurch so pusht und verändert.

00:40:58: Und das kann man natürlich irgendwann nicht mehr.

00:41:00: Irgendwann geht es dann um andere Themen auch.

00:41:03: Und das war dann in dem Polish-Universum, war irgendwann das Hauptthema, unser Beruf, Schauspielerei.

00:41:09: Wann ist eigentlich was Wahrheit?

00:41:10: Wann ist was Lüge?

00:41:11: Authentizität?

00:41:12: Ja oder nein?

00:41:13: Und dass man viele Theoretiker in die Texte mit reinnimmt.

00:41:18: Und dann bei den Theoretikern war man dann eben bei so Sachen, die auch im Moment seit der Pandemie eigentlich so woke up.

00:41:25: Steinsdream geworden sind, wenn man ... davon sprechen kann, dass es so was gäbe, woken Mainstream, was ich sehr bezweifle.

00:41:31: Aber eben so Themen, Donna Haraway, wie leben wir mit Tieren zusammen?

00:41:37: Wie kriegen wir uns alle auf eine Stufe?

00:41:39: Wie viele Frauen kennt man, die Wissenschaftler und Künstlerinnen sind?

00:41:43: Und wie kriegt man die in den Mainstream reingesogen?

00:41:46: Und das waren dann alles so Themen.

00:41:48: Und auch die sind jetzt allgemeiner verbreitet als noch vor, würde ich sagen, fünf Jahren.

00:41:55: Und dadurch ... Klar, da ist irgendwie schon der Zug der Zeit drüber gefallen.

00:41:59: Und auch stilistisch.

00:42:00: Also ich habe jetzt nochmal diese ganze alten Stücke durchgelesen.

00:42:04: Und dachte dann, ja, das kommt auch noch aus so einer Welt.

00:42:07: In den Achtzigern und Neunzigern ist man aufgewachsen mit Fernsehen.

00:42:11: Also da waren einfach Fernsehserien noch so, das hatte man alles so im Kopf, die eigenen und die amerikanischen.

00:42:16: Und die ganzen Texte sind so durchzogen von so Jokes darüber.

00:42:21: Über Fernsehserien, über Jingles, über so Anfänge von so Serien.

00:42:27: Und man parodiert es irgendwie.

00:42:29: Und das wäre heutzutage auch, auf was würde man sich beziehen?

00:42:33: Allgemeinen Bezug mehr.

00:42:34: Es gibt nicht alle kennen das und das Fernsehprogramm oder alle kennen die und die Kinofilme oder alle kennen die und die Bands.

00:42:40: Gibt's alles nicht mehr und insofern ist das jetzt gerade, würde ich sagen, der Zug der Zeit drüber gefahren und in zehn Jahren ist es ein historisch wertvolles Dokument.

00:42:48: Ja, total spannend.

00:42:49: Aber

00:42:51: siehst du jetzt, weil du gesagt hast, das kommen natürlich immer junge nach, ja, das ist toll.

00:42:55: Aber siehst du gerade was, was dich da irgendwie auch catcht?

00:43:00: Also ich fand es sehr catchy.

00:43:01: jetzt wirklich das Fraulein Elze, das ist ein Solo von der Julia Riedler, das fand ich irgendwie, die haben irgendwie da so was zusammengebracht.

00:43:09: Also auch

00:43:09: den Nestdreuger bekommen, glaube ich, ja?

00:43:11: Ja,

00:43:11: irgendwie so klassischen Text und so performativere Ideen, alles so zusammengebracht.

00:43:16: Und trotzdem spielt sie irgendwie eine Figur und irgendwie auch überhaupt nicht.

00:43:20: Das fand ich irgendwie... catchy und ansonsten bin ich aber oft im Moment sehr kritisch und abständig bei Theater, weil ich noch nicht genau weiß, was mich gerade catcht.

00:43:34: Ich finde auch toll inzwischen manchmal so diese ... diese englischen Sachen, die so, das hab ich im Kino gesehen, Phoebe Waller-Bridge mit Fleabag, das ist ein Monolog.

00:43:44: Den haben die auch als Übertragung im Kino gemacht, das war der Hammer.

00:43:48: Und das ist so eine andere Art von Theater, weil die ja so an so einer Art Realismus auch glauben.

00:43:53: Und gleichzeitig ist es ein Stand-up.

00:43:55: Und timingmäßig ist die Frau einfach Gott.

00:43:59: Die weiß einfach so wahnsinnig genau, was sie tut.

00:44:01: Und sowas finde ich dann auch manchmal so richtig, das ist ja so, wow, irgendwie was für eine Krasse.

00:44:06: Perfektion auf einmal rüberkommt und eben nicht mehr dieses, wie wir das in den Ende der Neunziger, Anfang zweitausend, aber so ein Bad-Edited war immer so ein Stichwort, dass man das so irgendwie franzig und kaputt und collagisch macht.

00:44:21: Und jetzt gibt es so Leute, die so was drauf haben,

00:44:24: und da bin ich total

00:44:25: beeindruckt.

00:44:25: Ich sag, ah, so jung und so perfekt,

00:44:27: wow.

00:44:28: Ich habe hier auch noch eine Frage stehen und ich finde die Basta ganz gut dazu, weil das ja genau das Thema ist.

00:44:35: Was gefällt dir?

00:44:36: Was gefällt dir nicht?

00:44:37: Und wonach suchst du dann deine Projekte

00:44:39: aus?

00:44:40: Ja, das ist im Moment eben, weiß ich es immer nicht genau.

00:44:43: Also das Letzte, was mir so als ganz neues entgegenkam, war eben Simon Stone.

00:44:47: Das ist aber auch zehn Jahre her, dass ich dem begegnet bin.

00:44:50: Und da war das auch mit dieser Perfektion und diesem, dass auch so Bühnenzauber wieder reinkommen, dass so Verwandlungen auf der Bühne stattfinden, die so schnell sind, dass man es irgendwie nicht glauben kann.

00:44:59: Und ich weiß, wie das technisch geht und so überrascht wird von dem, was man da sieht.

00:45:04: Und da wollte ich auch, als erst du mir erst mal gesehen habt, drei Schwestern, da ich auch so da muss ich rein.

00:45:09: so ein Stück.

00:45:10: Das will ich unbedingt, will ich so spielen.

00:45:12: Das ist genau mein Ding, die Schnelligkeit, die Verwandlung, die Überraschung und dann trotzdem Figuren und Konflikte.

00:45:20: Aber eben, ja, also da arbeite ich auch jetzt noch weiter mit dran, aber ist die Frage, ob man jetzt schon wieder was Neues suchen muss und ich mich da nur ein bisschen anstelle gerade.

00:45:29: Ja, ich höre schon raus und ich weiß, dass ich auch vom Arbeiten mit dir so Figuren und Konflikte ist schon was, was du suchst und und auch unbedingt haben möchtest in der Arbeit.

00:45:39: Du wirst schon Figuren haben.

00:45:42: Ja, aber ich glaube, ich will vor allen Dingen Situationen haben.

00:45:46: Ich

00:45:46: finde, dass man wahnsinnig toll gerade beim Film auch wahnsinnig gute Situationen spielen kann.

00:45:51: Und dann kommt so eine technische Komponente dazu bei Komödien, die wirklich toll finde im Timing.

00:45:57: Sondern die denken, das ist manchmal ja auch wie Mathe oder wie mal nach Zahlen.

00:46:01: Und das finden ja viele so abtörend an Komödien.

00:46:04: Und ich finde das so geil.

00:46:05: Mir war das einfach Wahnsinn.

00:46:06: nicht spaß so rum zu experimentieren, ob man dieselbe betonen muss oder die irgendwie wann knallts mehr und dass man so mehr macht das in die laune und dass man wenn man das mit partnern macht die ähnlich drauf sind dass das dann so musikalisch wird muss ich so.

00:46:21: ich finde das ganz wichtig.

00:46:22: ich finde man kann sich ein leben lang mit timing beschäftigen und nichts anderes machen und deswegen finde ich es immer so schwierig.

00:46:27: es reicht ja in einem ensemble einen unmusikalischen menschen dabei zu haben und das timing ist logischerweise im arsch weil es ist auch in einer beend oder in einem orchester.

00:46:35: wenn einer Fall spielt, wird man es leider hören.

00:46:37: Also ich finde, Timing ist wirklich fast alles.

00:46:40: Und es ist auch noch subjektiv, finde ich leider.

00:46:43: Also man hat das doch so eher im Gefängnis.

00:46:44: Da bin ich ehrlich gesagt nicht sicher.

00:46:46: Nähne ich nur, ne?

00:46:47: Ich glaube, dass irgendwie es gibt, es ist wie so ein Pulsschlag.

00:46:52: Also wenn man es gefunden hat, auch wenn es viele Zugänge gibt, glaube ich, gibt es noch ein richtiges Timing.

00:46:57: Ja, das glaube ich auch.

00:46:58: Es gibt doch auch so ein physisches Gespür dafür, oder?

00:47:00: Manchmal muss man ja selber lachen, weil man merkt, dass man es genau getroffen hat.

00:47:05: Und man sich fassen kann.

00:47:06: Ja.

00:47:07: Und sich mal kurz auf die Schulter klopft und sagt, ich hab's eigentlich drauf.

00:47:10: Bitte.

00:47:10: Ja, ich glaube, es... Bleibt bei dem Subjektiv ein bisschen, weil wir ja feststellen, dass Humor, also wenn wir jetzt beim Timing beim Humor sind, bei der Komödie, das ist ja tatsächlich von Land zu Land ein bisschen unterschiedlich.

00:47:24: Also insofern glaube ich schon, dass es auch ein bisschen subjektiv ist, weil

00:47:26: die Deutschen

00:47:27: haben einen anderen Humor, sage ich jetzt mal so, die Deutschen haben ein bisschen einen anderen Humor als die Österreicher, die Amerikaner ein bisschen anders als die Briten.

00:47:36: Und in Frankreich wird über andere Dinge gelacht.

00:47:38: Also insofern, es ist schon so ein bisschen unterschiedlich.

00:47:41: Humor.

00:47:42: Ich glaube schon, dass es einen Humor gibt, der übergreifend ist.

00:47:45: Aber es gibt schon auch Humor, der nur auf dieses Land immer zugeschrieben werden kann.

00:47:51: Und

00:47:51: das kann sein, dass das ein anderes Timing ist.

00:47:53: Das weiß ich nicht.

00:47:54: Aber da ist, glaube ich, der sprachliche Romor gemeint, weil ich glaube, zum Beispiel der physische Comedy ist universell.

00:48:01: Leute lachen, wenn jemand stolz hat.

00:48:03: Leute lachen, wenn jemand eine Torte ins Gesicht kriegt.

00:48:06: Leute lachen, also die Dinge sind irgendwie unabhängig, komischerweise.

00:48:11: Ich bin ganz bei dir.

00:48:11: Wenn zutiefst menschliches verhandelt wird, ist es, glaube ich, nur Timing.

00:48:16: Weil, dass ich darüber spreche, wie oft es gibt so Sachen, die halt so österreichisch spezifisch sind, dass man sieht in Deutschland.

00:48:22: nicht versteht und deswegen nicht lustig findet.

00:48:24: Aber ich meine, es gibt, glaube ich, auf der ganzen Welt niemanden, der nicht überpasst der Kitten lag.

00:48:28: Ja, hätte ich jetzt auch als Beispiel gefragt.

00:48:30: Genau.

00:48:30: Ja, das glaube ich

00:48:31: auch.

00:48:31: Und das ist einfach das perfekte Time.

00:48:33: Und die haben sich auch, glaube ich, egal wie alt man ist, und die haben sich ein Leben mit nichts anderem beschäftigt.

00:48:38: Das ist richtig, da bin ich auch bei euch.

00:48:40: Trotzdem verstehe ich nicht, warum in Deutschland über manche Sachen so gelacht wird und ich lache ein einziges Mal.

00:48:48: Genau, es gibt so nationale Sachen.

00:48:50: Und das versteht

00:48:51: nicht.

00:48:51: Ganz viele lachen.

00:48:53: Und das hat jetzt aber nichts mit dem, was du beschreibst.

00:48:56: Ich habe dreißig Jahre in Deutschland gelebt.

00:48:58: Es ist nicht so, dass ich nicht weiß, von was der spricht.

00:49:00: Ich finde es nur nicht lustig.

00:49:01: Ich finde aber auch in Österreich ganz viel, wo alle sehr viel lachen.

00:49:05: Und man selber lacht nicht, obwohl man es versteht.

00:49:07: Man findet es nur trotzdem nicht lustig.

00:49:09: Ja, aber das würde dafür sprechen, dass es offensichtlich nicht ganz, dass das Timing dass es offensichtlich was gibt, was ziemlich klar ist.

00:49:17: Aber es schwankt schon noch.

00:49:19: Sehr subjektiv dahin so ein bisschen, dass es da so Abweichungen gibt.

00:49:22: Aber

00:49:22: vielleicht gibt es auch so kulturelle Lacher, dass man einfach gelernt hat, damit aufgewachsen ist, über bestimmte Themen zu lachen und über andere nicht, weil so wie wir hier im Burgtheat habe ich in einem Nestreu mitgespielt, so das österreichisch, so der wienerisch, so vom wienerischen.

00:49:39: Wir haben mal in so einem Pseudo-Dialekt so ein bisschen gesprochen.

00:49:42: und ja Ari Meyerhoff und ich waren ganz neu aus Deutschland hier und haben da mitgespielt.

00:49:47: Und ich weiß noch genau, wie wir zusammen während der Premiere hinter den, in den Kulissen standen und immer so den Lachern so zugehört, immer why?

00:49:56: Warum?

00:49:57: Ja.

00:49:58: Im Leben wäre ich nicht draufgekommen, dass das eine Pointe ist, was Martin Schwab da gerade sagt, oder welcher Kollegen.

00:50:04: Wir standen immer so ein wirklich großes, kulturelles Rätsel, wo man dachte, da und die alle wissen den Zugang.

00:50:11: Also ich hab die Sätze auch verstanden.

00:50:14: Ich hab auch verstanden, worum es geht und so.

00:50:15: Aber warum man dazu lacht, war mir völlig ...

00:50:19: Spannend.

00:50:19: Das

00:50:19: waren zum Beispiel an dem Arm hauptsächlich so Witze über Religion und Priester und so, wo ich dafür lacht.

00:50:26: Mir war so was.

00:50:27: Und es gibt noch eine Ebene von Humor, die eben nochmal ganz was anders.

00:50:33: Humor ist eben ganz, ganz viel, wahrscheinlich.

00:50:35: Ja, genau.

00:50:36: Und sehr komplex, offensichtlich.

00:50:39: Das ist mir gerade einfällt.

00:50:40: Meine Frauen erzählen sich über den Wochenende in den Breiten sehr lichtspielen und da laufen gerade Filme aus der Zeit von Pastor Keaton mit ähnlichen Themen, aber von Frauen, die niemand kennt.

00:50:49: Also es gab damals sehr wohl auch Frauen, die sich mit diesem Chancre oder wie auch immer und auch Filme gedreht haben.

00:50:55: Das ist aber wie so oft nicht so bekannt.

00:50:57: Das wollte ich nur noch gesagt haben, ohne was gesehen zu haben.

00:51:00: Aber vielleicht kann man das ja in die Show Notes geben, wie du das immer nennen würdest.

00:51:05: Das geben wir dann.

00:51:06: Ja, ich muss das dann recherchieren.

00:51:08: Wenn es noch läuft, geben wir es in die Show Notes.

00:51:10: Gut.

00:51:11: Wir müssen auf die Zeit auch schauen.

00:51:13: Wir verplaudern uns ihr Gewalt, weil es so schön ist mit dir.

00:51:16: Hast du noch ein bisschen Zeit für uns?

00:51:17: Ja,

00:51:17: ich habe Zeit für euch, aber vielleicht haben die Hörer nicht so viel Zeit wie wir, aber wir schweifen ab.

00:51:22: Den Hörerinnen dürfen wir das nicht zuschreiben, weil sie sagen dann, ja natürlich, ihr könnt noch stundenlang reden.

00:51:28: Es ist ja auch Weihnachten.

00:51:30: Alles gesagt ist eine gute Idee, dass man Podcast macht, der erst endet, wenn der Gast oder die Gästin sagt, das ist genug.

00:51:36: Man könnte mal machen.

00:51:37: Wenn sie glaubt, dass alles gesagt ist.

00:51:38: Wenn sie glaubt, dass

00:51:39: alles gesagt ist.

00:51:40: Dann

00:51:40: machen wir's ein

00:51:41: ABC-Spiel, zum Beispiel.

00:51:43: Zum Beispiel, ja.

00:51:43: Wir stellen

00:51:44: Essen und schmatzen dann total.

00:51:46: Schmatzen total

00:51:47: und zahlen, wo wir

00:51:48: das herhaben.

00:51:50: Und werden über die Jahre langsam eitel, weil wir wissen, wie viele Leute uns zuhören.

00:51:53: So ist es.

00:51:54: Das wollen wir ja vermeiden.

00:51:57: Das wollen wir wirklich vermeiden.

00:51:58: Ich hätt noch zwei große Themen, das schreiben, wird mich sehr interessieren.

00:52:02: Und, dass du mit deinem Mann, ich weiß nicht, ob du darüber sprechen willst, ein Postkartengeschäft betreibst.

00:52:06: Das sind zwei Dinge, die mir beides das Herz erwärmen.

00:52:09: Bestsellerautorin,

00:52:10: Spiegelbestsellerautorin.

00:52:11: Ja, eben.

00:52:11: So jetzt,

00:52:12: jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt,

00:52:13: jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt,

00:52:16: jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt,

00:52:19: jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt,

00:52:23: jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt,

00:52:25: jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt,

00:52:30: jetzt, jetzt sondern ein Hörbuch eigentlich.

00:52:33: Ja, es gibt ein Hörbuch, das ich selber eingelesen habe, was mich aber sehr gestresst hat, muss ich sagen.

00:52:39: Interessant.

00:52:40: Wolltest du das selbst einlesen?

00:52:42: Ja, ich hab gedacht, das wäre so total easy.

00:52:45: Das war's überhaupt

00:52:46: nicht.

00:52:47: Hat mich irrsinnig gestresst.

00:52:49: Sonst hat man ja immer irgendeinen Autor oder Regisseur oder Autorin, auf dem man das so alles zu schieben kann, wenn einem irgendwas nicht passt.

00:52:57: Und das war ich ja jetzt alles selber.

00:52:59: Es war dann, und ich war sehr kritisch als Schauspielerin dieser Autorin gegenüber.

00:53:04: Und das

00:53:05: war mühsam.

00:53:06: Aber es ist trotzdem ganz gut geworden, glaube ich, oder ganz okay oder irgendwie kann man es nicht anhören.

00:53:10: Wie findet

00:53:11: die Autorin das Ergebnis?

00:53:12: Wie hat sich die Schauspielerin halbwegs gut gemacht?

00:53:14: Haltwegs

00:53:15: leider.

00:53:16: Ja, wirklich.

00:53:17: Die Autorin

00:53:17: ist auch sehr kritisch leider.

00:53:19: Hat sich das anders vorgestellt mit ihrem Text?

00:53:23: Aber hätte es eine Alternative gegeben, die sich die Autorin vorstellen hätte können?

00:53:27: oder hat die Autorin zunächst... gesagt, nein, es muss Caroline Peters machen.

00:53:31: Die

00:53:31: Autorin ist darauf reingefallen, dass alle gesagt haben, das muss Caroline Peters machen und hat sich da nicht so genau Gedanken übergemacht.

00:53:39: Hat sich

00:53:40: so gedacht, doch ja, das macht ja Sinn.

00:53:44: weiß ich aber nicht, ob es wirklich so einen Sinn macht, weil man hat natürlich im Kopf, wie der Sound sein soll und dann hat aber vielleicht, ist das vielleicht nicht ganz so, also ich hätte es viel mehr üben müssen vorher oder sowas, aber ich finde es trotzdem, kann man sich es gut anhören, aber in meinem Kopf hätte es trotzdem noch mal ganz anders geklommen und das war so komisch, dass ich das nicht rausgebracht habe, vielleicht hätte ich jemand anderen Ja, dazu bringen können, das so zu machen, wie es in meinem Kopf ist, als mich selbst.

00:54:12: Hättest du dann, wärst du dann gerne dabei gesessen, wenn jetzt wer anderer das gelesen hätte?

00:54:17: Vielleicht hätte es auch ein Mann lesen können.

00:54:19: Ja, in dem Falle nicht, weil es eine Ich-Erzählerin ist, die eindeutig eine Frau ist, und dann wäre es irgendwie komisch.

00:54:24: Wenn es ... Wenn es ... Ja, ich finde es tatsächlich immer ... Ich finde es eine

00:54:26: wahnsinnig spießige Haltung.

00:54:28: Entschuldige, bitte.

00:54:28: Heutzutage, es muss doch möglich sein, dass ich z.B.

00:54:31: eigentlich lese dein Hörbohr rein und

00:54:33: so bist du.

00:54:33: Ja, ja, ja.

00:54:34: Spaß beiseite.

00:54:35: Ja, sehr, sehr spießig und sehr ... sehr gendereng.

00:54:40: Ja, ist es da gendereng, ja?

00:54:41: Ja, gendereng.

00:54:42: Wusste nicht,

00:54:42: dass du so gendereng bist.

00:54:44: Haben wir mal ehrlich gesagt mehr erwartet.

00:54:46: Leider, leider nein.

00:54:48: Okay,

00:54:49: aber trotzdem war es dann auch ein bisschen itemkärt oder was?

00:54:53: Nee, ich

00:54:53: hab irgendwie gedacht, das ist die richtige Idee.

00:54:55: Also ich hab einfach nicht so richtig doll drüber nachgedacht vorher und hab mir das, ich hatte eben keine Erfahrung damit, wie das ist, einen eigenen Text.

00:55:02: Und jetzt würde ich zum Beispiel in der Zukunft eher das denke, ach, ich würde auch gern mal einen eigenen Text für das Theater für mich schreiben, aber dann würde ich schon beim Schreiben anders denken.

00:55:14: Und das war ja jetzt ein Text, der ist ja auch nicht zum Vorlesen geschrieben.

00:55:18: Der ist ja geschrieben zum

00:55:19: Stilllesen.

00:55:21: Dadurch ist es auch

00:55:22: anders

00:55:23: irgendwie.

00:55:23: Ja, weil es auch mal das Innere hat, ja, diese Kopfstimme.

00:55:27: Ja, so eine Kopfstimme eher.

00:55:29: Und ich bin jetzt auch im Nachhinein so.

00:55:31: beim nächsten Buch würde ich, glaube ich, immer schon beim Schreiben viel öfter mir die Sachen laut vorlesen selber, um bestimmte Dinge rhythmisch dann zu ändern, die im Kopf nämlich rhythmisch super sind.

00:55:43: Und wenn man sie laut ausspricht, merkt man, oh, drei Silben zu viel, sorry, Punkt an der falschen Stelle.

00:55:50: So, man kommt dann erst drauf.

00:55:51: Simon hat auch ein Buch geschrieben, falls sie noch keinen Weihnachtsgeschenk haben.

00:55:55: Geht's noch.

00:55:56: Betrachtungen eines überforserten?

00:55:58: Im Ursteff.

00:56:00: Evo Schlauere

00:56:00: erst rausgekommen.

00:56:03: Wie heißt der Verlag?

00:56:04: Überreuter.

00:56:05: Überreuter.

00:56:05: Entschuldigung, bitte.

00:56:06: Dein Buch bei Rohwald?

00:56:08: Richtig, deswegen spiele ich bei SZL.

00:56:10: Richtig.

00:56:11: Literaturverlag.

00:56:12: Ist der Verlag auf dich zugekommen oder bist du auf den Verlag zugegangen?

00:56:15: Was war die Idee sozusagen?

00:56:18: Die Idee war schon ... Also ich hab immer schon so viel geschrieben, aber immer nur so für mich.

00:56:24: Und deswegen hab ich dann schon immer gedacht, es wäre toll, einen längeren Text wirklich zu schreiben.

00:56:29: Aber ich hatte nie weder die Zeit noch die Disziplin.

00:56:32: Und dann ist der Verlag auf mich tatsächlich zugekommen.

00:56:36: Und es war in der Pandemie, also das war so totaler Match.

00:56:40: So, jetzt hat mich jemand drauf angesprochen.

00:56:42: Und ich hab die Idee schon ganz lange.

00:56:43: Und ich hab keine Arbeit mehr.

00:56:45: Das ist es jetzt.

00:56:46: Das ist der eine Moment im Leben, wo ich das irgendwie ... Und ich hatte schon ganz lange darüber nachgedacht, mal was einen längeren Text zu schreiben über die Frauen in meiner Familie, weil ich die alle so gute Charaktere finde.

00:57:03: Weil die alle sehr ... sehr temperamentvoll sind, sehr sprachgewandt, alles wirkliche Entertainer.

00:57:11: Es ist völlig absurd in meiner Familie, dass ich die einzige Schauspielerin bin.

00:57:15: Ich bin auch nur Schauspielerin, weil die alle so große Entertainer sind.

00:57:19: Ich bin immer die jüngste, warum ich zu Wort gekommen bin.

00:57:21: Ich musste mir dann einen Ausweg suchen.

00:57:25: Ich wollte über die gerne schreiben und wie das eben so war für Frauen, die in der ... Kriegszeit, Nachkriegszeit, meine Mutter ist thirty-fourig geboren.

00:57:34: Die war elf Jahre alt, als die Familie auf die Flucht ging.

00:57:38: So wie das war, wie so ein Leben war, wenn man das alles so erlebt hat und was die so an unsere Generationen alles so auch abgegeben haben an Unannehmlichkeiten und schrecklichen seelischen Zuständen, die sie selber nie bearbeitet haben, weil ja die Nachkriegsgenerationen weder in Deutschland noch in Österreich noch sonstwo großartig irgendwas bearbeitet haben, weil man war halt schuldig.

00:58:02: A

00:58:03: und B hat man wieder aufgebaut und das ist einfach keine Voraussetzung.

00:58:07: Genau, und total traumatisiert, aber das wird eben nicht thematisiert.

00:58:12: Und das hat mich immer schon beschäftigt und darüber wollte ich gern was schreiben.

00:58:16: Aber hat sich der Verlag das dann erwartet?

00:58:19: Oder der ist auf dich zugekommen mit einer Grund- anderen Idee?

00:58:24: Die

00:58:24: sind mit gar keiner Idee auf mich zugekommen.

00:58:25: nur, ob ich mir das vorstellen könnte, irgendwas zu schreiben Längeres.

00:58:29: Und dann habe ich den sehr viele Texte gegeben, die ich schon geschrieben hatte.

00:58:33: Weil ich gesagt habe, so würde ich das ungefähr machen.

00:58:36: So würde das aussehen und das müsst ihr auch gut finden.

00:58:40: Ja,

00:58:40: richtig.

00:58:41: Oder

00:58:41: ihr findet es nicht gut, dann kommen wir da nicht zusammen.

00:58:45: So würde ich das haben wollen.

00:58:46: Und dann waren die zum Glück sehr... Erst sind sie auf mich zugekommen, aber dann habe ich mich schon auch richtig beworben mit so Schreibproben oder wie das dann heißt.

00:58:56: Okay.

00:58:57: Und hattest du da eine gute Betreuung die ganze Zeit während des Schreibprozesses?

00:59:01: Oder haben sie die einfach mal schon... Ich

00:59:04: hatte einen Superlektor, der das von Anfang an stark mitbetreut hat, mit dem ich viel, ich habe auch lange Zeit einfach nur darüber geredet, um mir das immer nur so ausgedacht.

00:59:15: Und der Schreibprozess war eigentlich ganz kurz dann und mit dem konnte ich sehr gut reden.

00:59:18: Also wir haben uns dann immer in der Pandemie in Berlin, war es dann im Tiergarten getroffen und sind dann stundenlang da zusammen spazieren gegangen, weil man ja nirgendwo hingehen konnte und sich nirgendwo treffen konnte, waren wir mal draußen und haben das so mündlich eher.

00:59:33: Wir haben mal so geredet da drüber und verschiedene Aspekte und was findet man wichtig und was nicht.

00:59:41: Das heißt,

00:59:41: hat das denn eine relativ klare ... Vision, wo die Reise hingeht, auch vielleicht.

00:59:46: Plotpoints, heißt du begonnen hast zu schreiben?

00:59:49: Ja,

00:59:49: genau.

00:59:49: Ich hatte relativ viel mehr festgelegt und dann war ich wieder in Wien und dann bin ich jeden Tag in die Stadt.

00:59:55: Dann habe ich mir gedacht, ja, über zwanzig Jahre Theatererfahrung in meinem Körper.

01:00:01: Ich bin an gewerkschaftlich gewundene Künstlerzeiten gewöhnt.

01:00:05: Zehn bis vierzehn Uhr geht eine Probe im klassischen Stadttheater und von neun bis zwanzig Uhr.

01:00:10: Und dann bin ich immer von zehn bis vierzehn Uhr in die Staatsbibliothek gegangen, da beim Palmenhaus.

01:00:15: Und hab dann das so geschrieben.

01:00:18: Genau.

01:00:18: Und so ist das dann entschieden.

01:00:19: Über ein paar Monate dann.

01:00:21: Genau.

01:00:22: Mir fällt da immer ein, Stephen King das Leben unterschreiben.

01:00:24: Das ist eines der wichtigsten Bücher bei Kreativität, finde ich.

01:00:27: Wo er auch sagt, das trennt sich eigentlich in die, die sich disziplinieren.

01:00:31: Also Talent muss irgendwie da sein, aber ich denke, das... Wenn man sich dreißig Jahre im Theater mit Besprache beschäftigt, so wie du, und viel liest, wenn ich das richtig raus gelesen habe, also würde mich wundern, wenn nicht, dann ist es auch logisch, dass du schreiben kannst.

01:00:47: Und dann ist es aber entscheidend, die Dinge halt fertig zu machen und da braucht man Disziplin.

01:00:51: Und das ist dann ein Job wie jeder andere.

01:00:52: Und das freut mich jetzt ein bisschen, weil das da genau diese Kerbe schlägt.

01:00:56: Weil anfangen kann man schnell mal, eine gute Idee hat man auch schnell mal, aber das Ding dann sozusagen über die Strecke.

01:01:02: zu bringen, ist ja noch mal eine ganz andere Frage.

01:01:04: Ja, ich fand das auch, also genau, ich fand auch dieses ein paar Monate dahingehend und jeden Tag alles schreiben, was einem einfällt, ist eine Sache und die ist auch total schön.

01:01:13: Aber das dann zu einem fertigen Buch zu machen, ist echt nochmal eine andere Sache, sich dann auch wirklich... sehr harte Arbeit fand.

01:01:20: Das fand ich dann wie in so einem Bergwerk, wo man das dann so rauskloppen muss, weil man eben auch, wenn man einfach so drauf los schreibt, unheimlich viele Sachen schreibt, die nicht gut sind, die man überhaupt nicht brauchen kann und die gar nicht besonders fantasievoll sind.

01:01:32: Aber die braucht man so, um zu anderen Stücken hinzukommen, wie so Teile, auf die man so treten muss, damit man den Absprung für was anderes hat.

01:01:40: Aber nachher muss man das eben sortieren.

01:01:42: Was sind die guten Teile und so?

01:01:44: Was sind die schlechten?

01:01:45: Das ist ein fantastischer Text, wie ich finde.

01:01:48: Es freut mich auch deswegen so, weil es natürlich wahnsinnige Vorteile gibt, wenn Schauspieler und Schauspielerinnen schreiben.

01:01:53: Oft auch zurecht, aber ich glaube, es gibt halt wie bei allem Leute, die es können und Leute, die es nicht können.

01:01:58: Es ist dann egal, was man vorher gemacht hat und was man nachher macht.

01:02:02: Das ist mir immer so wichtig, weil man auch hierzulande so eine Tendenz hat zu sagen, jetzt hat sie das ja eh schon gemacht, warum soll sie das jetzt auch noch machen?

01:02:09: Also das ist in Österreich, finde ich, in Amerika ist es... Ganz anders.

01:02:13: Zumindest ist mein Eindruck oder mein Blick darauf.

01:02:15: Aber hier ist man gleich mal verdächtig.

01:02:17: Wenn man jetzt erdreist, ist es sich auch noch einen echten Romanzuschreiben.

01:02:20: Da weiß ich doch eigentlich Schauspielerinnen.

01:02:22: Und das finde ich, du widerlegst es so wundervoll.

01:02:25: Ja, ja, auch.

01:02:25: Aber wenn

01:02:26: man es kann, dann kann man es.

01:02:27: Wirklich.

01:02:28: Ich meine, hier sitzen ja jetzt drei Schauspieler, die auch schreiben und andere Sachen machen.

01:02:31: Und ich glaube eben, dass das in der Natur der Sache liegt.

01:02:34: Das ist halt die letzten sechszig Jahre eine andere Kultur gewesen, dass man immer sagt, dass man jeder muss sich auf seinen Feld beschränken.

01:02:40: Aber ich meine, so Sachen wie Nest so Molière, was weiß ich?

01:02:44: Die kommen ja alle aus genau dem, was wir machen, dass man selber auch schöpferisch tätig ist und nicht die Regie allein oder die Autorenschaft allein.

01:02:54: Und ich glaube eben, dass Schauspieler das natürlich irgendwie können.

01:02:57: Wir beschäftigen uns mit Sprache, wir benutzen die andauern.

01:02:59: Wir lernen ganz viele verschiedene Sprachen auswendig und können die überzeugen zu unserer eigenen machen.

01:03:06: Also wir sind predestiniert dafür, so was zu machen.

01:03:11: Sind wir auch für Bosskarten prädestiniert?

01:03:13: Nein.

01:03:14: Ich

01:03:14: wollte noch

01:03:17: eine letzte Frage noch zu schreiben, obwohl es eine sehr schöne Überleitung war.

01:03:21: Das heißt, es gibt mir dann einen zweiten Roman geben sozusagen.

01:03:24: Ja, ich will unbedingt weiterschreiben.

01:03:26: Das hat das unheimlich Spaß gemacht.

01:03:28: Und jetzt ging es ja um die Frauen in der Familie.

01:03:30: Da hab ich gedacht, da müssten die Männer in der Familie natürlich auch irgendwann mal vorkommen.

01:03:35: Das bleibt sozusagen, weil im Rockmall hatten wir heute schon, ist das zweite Album immer das Schwierige.

01:03:40: Das sagt man, das heißt, du bleibst sozusagen im Genre, wo du dich auskennst, weil das nächste Frage kommt auch vielleicht was ganzes, was historisches, also, oder etwas komplett, was gar nichts mit dir zu tun hat?

01:03:51: Nein.

01:03:51: Ich glaube, es kommt wieder so eine Erfindung von eigenen Lebenserfahrungen und Themen.

01:03:58: Und jetzt eben, wie gesagt, die männliche Seite der Familie.

01:04:01: Und man kann die wirklich gut trennen, weil natürlich die weibliche Seite der Familie, die war eben lange dominant bei uns, weil eben Kriegvertreibung tot die Männer aussortiert hatte.

01:04:13: Und es gab eben vor allen Dingen Frauen lange Zeit in der Familie.

01:04:17: Und dann kam irgendwann die Männer wieder dazu und dann kann man denen jetzt auch was widmen.

01:04:21: Und ich finde es tatsächlich sehr viel einfacher, über eigene Erfahrungen zu schreiben ohne... oder sagen wir so, die eigene Erfahrung als Grundlage zu nehmen und dann drüber fabulieren.

01:04:31: Das finde ich total plausibel für mich.

01:04:34: Aber was komplett erfinden, womit ich nie irgendwas zu tun gehabt habe, dafür hätte ich das Gefühl, müsste ich so lange recherchieren.

01:04:41: Und das müsste ich erst lernen zu recherchieren.

01:04:44: Ich weiß gar nicht, wie man recherchiert, wie das geht überhaupt.

01:04:47: Dass ich mal denke, nee, die eigenen Erfahrungen nehmen und dann einfach drüber malen, wild und quer, das leuchtet mir am meisten ein.

01:04:54: Konfabulation heißt das Wort.

01:04:56: Die Erinnerung an Dinge, die nicht stattgefunden haben.

01:04:59: Weil ich habe ein tolles Interview mit Joachim Meyerhofer, den hat er schon erwähnt.

01:05:02: Er sagt, in dem letzten Buch geht es um seine Mutter.

01:05:04: Und er würde behaupten, neunzig Prozent ist erfunden.

01:05:06: Und die Mutter hat aber trotzdem gesagt, genau das bin ich.

01:05:09: Weil es halt sozusagen durch die Erfindung aber vielleicht dann doch korrespondiert mit Dingen, die irgendwie wahr sind.

01:05:14: Ich finde das wahnsinnig spannend.

01:05:16: Jetzt

01:05:16: haben wir alle, also es ist total trügerisch, also wir erinnern uns aufgrund von Fotos oder Erzählungen, glauben wir uns an Dinge zu erinnern, an die wir uns zum Beispiel, weil wir noch zu jung waren, gar nicht erinnern können.

01:05:26: Ja, ja, ja.

01:05:27: Also

01:05:27: das, ich finde das hoch faszinierend.

01:05:29: Das hatte ich auch bei dem ersten

01:05:30: Buch,

01:05:30: da war es so Familienmüten, jeder hat auch so Familienmüten, irgendwie wisst ihr noch, wie Onkel Erwin das Autorahme, als Annivant erfahren hat oder so.

01:05:37: Und irgendwann kommt man drauf so, Never ever stimmt an der Geschichte irgendwas.

01:05:41: Das

01:05:42: kann, alles nichts davon kann stimmen.

01:05:44: Wir können die aber alle erzählen.

01:05:46: Wir sind zwanzig Leute, die sich jedes Jahr

01:05:48: zu Weihnachten treffen.

01:05:49: Wir werden die alle

01:05:50: dem Plot.

01:05:50: Das waren alle dabei.

01:05:51: Waren alle dabei.

01:05:52: Und dann kommt man drauf, das war, naja, da hat er ein Auto, es war auch nicht im Sommer, es war im Winter, da hat Eis, was

01:06:01: so.

01:06:02: Es gibt Millionen Beiträge im Internet von Menschen, die sich an ihre eigene Geburt erinnern.

01:06:05: Das ist nicht möglich.

01:06:07: Wir lieben die Wissenschaft.

01:06:08: Es gibt kein Gehirn der Welt, das da schon entwickelt gewesen sein kann.

01:06:12: Trotzdem ist es ganz viele, die sich ganz sicher sind.

01:06:15: Ich finde es ein tolles Feld.

01:06:18: Insofern freuen wir uns sehr auf den nächsten Roman.

01:06:20: Wir freuen uns auch über die Männer in deiner Familie.

01:06:23: Weil dein Mann in deinem Leben hat mit dir gemeinsam einen Laden für Postkarten.

01:06:30: Ja.

01:06:31: Also das war auch so eine gemeinschaftliche Idee, weil wir dachten, Frank kommt von der, ist eben sehr visuell und fotografiert und ich hab's eben eher mit den Worten.

01:06:41: und wir wollten gerne ein gemeinsames Projekt haben.

01:06:44: und dann fiel uns das irgendwann auf, dass wir unheimlich oft Postkarten kaufen in Museen und uns die gegenseitig schenken und schicken und so Collagen daraus basteln und dass das eigentlich uns wirklich total widerspiegelt.

01:06:59: Also die eine Seite ist eben Foto und die andere.

01:07:01: andere Seite ist eben Sprache.

01:07:02: Und das passt eigentlich gut zu uns.

01:07:04: Und so kamen wir dann so, Apü da drauf auf Postkarten laden, kamen wir erst nicht.

01:07:09: Wir wollten einfach nur Postkarten machen und die vielleicht im Internet verkaufen.

01:07:13: Und dann brauchten wir aber einen Arbeitsraum, weil unsere Wohnung zu klein war.

01:07:16: und dann haben wir den Laden gefunden und plötzlich, also so, da ist dann so ein Hölzchen aufs Stöckchen gekommen sozusagen.

01:07:23: Und jetzt haben wir das und inzwischen ist es hauptsächlich Franks Angelegenheit und ich bin eher so ein Berater und mit Kurator, aber es ist sein Hauptberuf geworden, was wir uns damals auch nicht vorgestellt haben.

01:07:37: Der Laden ist in der Margaretenstraße.

01:07:39: Ja.

01:07:40: Also wir geben es auch in die Show-Notes.

01:07:42: Yes, please.

01:07:43: Ich finde ja, Frank, wenn man das sagen darf, ist tatsächlich, ich kenne ihn nicht gut, aber ich war in dem Laden und er ist eine Figur, die auch aus einem Roman rausgelatscht sein könnte.

01:07:51: Ganz wundervoll.

01:07:52: Am besten, man nimmt sich ein bisschen Zeit, weil er auch zu jeder Postkarte sehr viel eine Geschichte erzählen kann.

01:07:57: Und dann kann man wundervolle Postgarten für Weihnachten kaufen.

01:08:00: Auch

01:08:01: für Geburtstage für alles oder einfach nur für die Seele.

01:08:04: Ja, genau.

01:08:05: Eigentlich für die so wirklich nur zum Hinhängen als Wanddekoration.

01:08:10: Sind wirklich

01:08:10: tolle, schöne Werke.

01:08:12: Werke sind es eigentlich, genau.

01:08:14: Da noch

01:08:14: eine Frage, die zu beiden Themen passt.

01:08:15: Schreibst du noch mit der Hand?

01:08:17: Ich mache alle Notizen mit der Hand und dann habe ich so Häftchen, die so voll geschmiert sind.

01:08:22: Clairefontaine natürlich.

01:08:24: Und für Leute, die gerne an Schreifvangel-Schäfte gehen, so wie ich, jetzt sind ja dann so bestimmte Hefte und die dann so ansprechen.

01:08:31: Aber dann schreibe ich alles mit dem, den richtigen Text, schreibe ich schon mit dem Computer.

01:08:36: Und nicht mit der Hand.

01:08:37: Das dauert mir so lange.

01:08:39: Postkarten, wie werden die gemacht eigentlich?

01:08:41: Wie werden die gemacht?

01:08:42: Ja, das ist ja auch dein Foto, habt ihr?

01:08:45: Oder wenn ihr es eignet?

01:08:47: Wir haben viele Serien von Frank gestaltet, dann suchen wir die Ausschnitte aus.

01:08:51: Oder wir arbeiten mit Fotografen und Fotografin zusammen.

01:08:54: Soll ich mal sagen, ein Fotografe, eine Fotografin macht eine Serie von zwölf Bildern.

01:08:59: Die wird lange eben mit den Ausschnitten und welche wie zusammenpassen und ob so zwölf Bilder zusammen eine Geschichte erzielen oder lieber nicht.

01:09:06: Und dann meistens ... drückt Frank die erst mal so Probe halber aus.

01:09:12: Wie die auch auf unserem Papier aussehen.

01:09:14: Wir haben so ein Naturpapier, dass die Farben relativ stark schluckt.

01:09:18: Da passen nicht alle Motive von allen Fotografen hin und hin dazu.

01:09:22: Also man muss das so austesten.

01:09:24: Und dann werden die immer so hingestellt bei uns zu Hause.

01:09:26: Und dann merkt man das immer so, was das Auge, worauf das Auge immer wieder zurückkommt.

01:09:32: Und die nehmen wir dann.

01:09:34: Man denkt, es gibt sowieso ... Bilder, die so von sich aus dann sagen, hier, ich bin eine gute Postkarte.

01:09:40: Und so summen wir das dann mit der Zeit aus.

01:09:42: Habt ihr da auch so

01:09:43: Linien, wo ihr sagt, das hat dieses Thema, das wollen wir jetzt mal bearbeiten in einer Postkarte oder in einer Postkartenreihe?

01:09:49: Nee, mehr in der Herstellung.

01:09:51: Wir haben jetzt zum Beispiel für diese Saison ein neues Thema.

01:09:55: Das nennen wir Duo Duro, das Künstler Paare zusammen eine Serie gestalten.

01:10:01: Und unser erstes Paar waren jetzt der bekannte Maler Daniel Richter und seine Frau Hannah Putz, die eben Fotografin ist.

01:10:09: Und die haben dann ... Aus Fotografien von Hannah hat Daniel Collagen gemacht.

01:10:16: Und jetzt ist die sechser Serie eben sechs Fotos von Hannah und sechs Collagen von Daniel.

01:10:22: Und das ist toll anzuschauen, wie die korrespondieren und was daraus geworden ist.

01:10:26: Und da bereiten wir jetzt noch so zwei solche Paare vor, weil wir irgendwie dachten, es ist ja ein schwieriges Thema mit der Kunst und der Liebe.

01:10:37: Dimension.

01:10:39: Es ist ja auch fast nicht zusammen oder zu gut oder wie auch immer oder zu eng, zu weit, so nah.

01:10:44: Es ist irgendwie alles immer schwierig.

01:10:46: Und dann dachten wir, vielleicht ist ja der Prozess mal das, wo wir ansetzen und nicht das Produkt.

01:10:53: Es ist nicht nur eine Postkarte verschicken, Sie können auch ganze Postkarten Serien kaufen zu Weihnachten und verschenken.

01:10:58: Wir bitten darum.

01:11:01: Wollen wir noch ganz kurz über Weihnachten sprechen zum Abschluss oder ist das schon alles?

01:11:05: Nein, es ist noch lange nicht alles gesagt.

01:11:08: Ist der Weihnachten wichtig?

01:11:10: Kannst du über Weihnachten irgendwas sagen, was nicht so privat ist, was für dich wesentlich erscheint?

01:11:13: Oder ist der Weihnachten auch einfach

01:11:15: egal?

01:11:16: Also, mir ist es super wichtig.

01:11:17: Ich bin eigentlich eher so eine Art Weihnachtsfreak.

01:11:20: Und ich würde auch eigentlich eher so zurückfragen, weil mich das wahnsinnig beschäftigt, wie man welche Rituale man aufrechterhält, welche nicht und was andere für Rituale haben.

01:11:31: Ich frage das auch wahnsinnig viel nach bei Leuten, weil mich das einfach total interessiert.

01:11:37: Weil das ja sowas ist, was man selber gestalten muss.

01:11:39: In der lange Zeit machen die Eltern das vereinen und irgendwann ist man ja selber der Weihnachts ... Macher, Gestalterin, so.

01:11:46: Und dann muss man das ja immer wieder anpassen.

01:11:49: auch, die Lebensumstände ändern sich, die Wohnungen ändern sich, das muss ja immer wieder neu gestaltet werden.

01:11:56: Und ich stehe aber sehr drauf.

01:11:58: Schön.

01:11:59: Ich habe ein bisschen ein bevalentes Verhältnis, aber je älter ich werde, das so, natürlich auch mit den Kindern verändert sich der Blickwinkel, wenn man es ja nicht mehr für sich selber tut, aber ich finde, wenn man Rituale ... mag und eigentlich liebe ich Rituale, dann kann Weihnachten ganz wunderschön sein.

01:12:15: Das habe ich nur sehr lange gebraucht, um das zu begreifen.

01:12:17: Und Ritual, wenn sich jemand ein Ritual überhaupt überlegt, heißt er auch, dass er Zeit investiert und das sieht.

01:12:23: Und deswegen finde ich Weihnachten eigentlich mit dem Älterwerden lange Rede kurzer Sinn, glaube ich, immer schöner.

01:12:29: Das hat aber lange gebraucht bei mir.

01:12:30: Wie ist es bei dir?

01:12:31: Wie ist das bei mir?

01:12:33: Ich stelle mich auf die Seite des Weihnachtsfreaks fast auch, würde ich jetzt mal sagen.

01:12:38: Ich liebe Weihnachten.

01:12:40: Ich finde, dass eine wirklich, wirklich, auch wenn es wahnsinnig hektisch ist, dann am Schluss natürlich, aber es liegt ja an mir.

01:12:47: Das kann ich nicht der Weihnachtszeit zuschreiben, sondern mir.

01:12:51: Aber prinzipiell findet das eine der schönsten Zeiten im Jahr.

01:12:54: Ich mag das natürlich auch aus meiner Kindheitserinnerung.

01:12:57: Wenn dann draußen schon der Schnee liegt, ich liebe diese Rituale.

01:13:02: Ich bin ein großer Fan von Weihnachtsspiel, also von diesem religiösen Kinder, wo die Geschichte von Josef und Maria gespielt wird von Kindern.

01:13:12: Ich finde das irgendwie... Ich mag das einfach, weil ich mag diese Stimmung, wenn diese Kinderaugen so in dieser riesigen Erwartung sind und dann sind die da in dieser Kirche und oder wo auch immer das dann gespielt wird und warten schon so und sind schon so diese Vorfreude darauf.

01:13:30: und dann sind sie aber auch von der Geschichte begeistert und dann oder dann auch diese Stimmung einer Christmette.

01:13:38: Hier beim Ritualen.

01:13:41: Nein, aber ich finde das sind Rituale und dann dieses Zuhause sein.

01:13:44: Die Familie ist da, die Kinder, die Eltern, die Großeltern.

01:13:48: Das ist so ein Beisammensein im besten Sinn.

01:13:50: Das kann natürlich total schiefgehen, überhaupt keine Frage.

01:13:54: Aber es kommt niemand am Vierundzwanzigsten auf die Idee, dich anzurufen zu fragen, du pass auf, könntest du das oder das noch erledigen.

01:14:02: Obwohl das natürlich ... gar nicht mehr so richtig wahrgenommen wird bei uns, weil das ja wirklich eine Konsumzeit geworden ist.

01:14:09: Aber tief in mir liebe ich genau das daran, diese absolute Besinnlichkeit und diese totale Ruhe.

01:14:17: Ja, ich auch.

01:14:17: Das kann ich total noch vollziehen.

01:14:19: Ich hab irgendwie ganz lange im Berlin Mitte gewohnt und unten im Hausenrestaurant gegenüber eine Kneipe und alles immer wahnsinnig zu viel los und dann... War immer von den vierundzwanzigsten Mittags bis sechsundzwanzigsten Abends, war das einfach total tot.

01:14:32: Weil natürlich in Mitte vor allen Dingen Leute aus Westdeutschland gewohnt haben zu der Zeit, die dann alle nach Hause zu ihren Eltern gefahren sind.

01:14:39: Die Straßen waren leer, die Häuser waren dunkel.

01:14:41: Wir waren über die einzigen, die da waren.

01:14:43: Und das war aber total schönes Gefühl.

01:14:45: Diese Stille, diese Ruhe, kein Verkehr mehr, keiner wird anrufen, niemand wird vorbeikommen.

01:14:51: Ich fand das ganz toll.

01:14:52: Und dann eben solche Sachen, so wie ... Wann kauft man den Weihnachtsbaum?

01:14:57: Wie haben die Eltern das gemacht?

01:14:58: Was mache ich da draus?

01:14:59: Und auch die Wiederholung.

01:15:03: Ich finde, dass es tatsächlich Wiederholung irgendwie gut tut.

01:15:05: Ich habe mich als junger Mensch da auch total gegen gesträubt und fand das ursprünglich.

01:15:10: Und irgendwann dachte ich so, nein, ich finde es total wohltutend, manche Sachen einfach tatsächlich einmal im Jahr am selben Tag dasselbe zu machen.

01:15:18: Es ist tatsächlich schön, auf ihn zuzulaufen.

01:15:22: Das stimmt.

01:15:22: Das sagst du was mit diesem ... jedes Jahr am gleichen Tag das Gleiche zu tun.

01:15:28: Ja, irgendwie.

01:15:30: Das hat was, ja.

01:15:31: Das macht man ja sonst nie.

01:15:32: Nicht einmal am Geburtstag macht man das.

01:15:34: Also ich nicht, weiß ich nicht viel, machen das manche, aber ich nicht.

01:15:37: Bei uns, ich war jetzt leider in den letzten Jahren nicht mehr, aber ich hatte, als glaube ich, schon in den Jahren acht bis fünfzehn, hatten wir eine Fußballgruppe bei meiner Mutter am Seck und die treffen sich immer am vierundzwanzigsten auf einem Weihnachtskick.

01:15:50: Und man sieht sich nur... in diesen zwei Stunden.

01:15:53: Und das ist irgendwie vierzig Jahre her.

01:15:55: Ja, so was.

01:15:56: Aber so

01:15:57: was ist wirklich

01:15:57: toll.

01:15:58: Das ist wirklich eine schöne Sache.

01:15:59: Und das sind total vertraut, obwohl man sich eigentlich dreißig Jahre nicht gesehen hat.

01:16:04: Es war ein großes Geschenk, dass du bei uns warst.

01:16:07: Vielen Dank für die Einladung, kann ich mal sagen.

01:16:09: Es ist sehr lustig, sich mit euch zu unterhalten.

01:16:11: Könnt mir ewig so weitermachen.

01:16:12: Ja,

01:16:13: finde ich auch.

01:16:16: Vielleicht sollte man doch über alles gesagt nachdenken.

01:16:19: Immer nur mit dir.

01:16:20: Immer

01:16:20: nur einen Gast.

01:16:21: Immer nur mit dir.

01:16:22: Immer nur an Weihnachten.

01:16:26: Hab eine schöne restliche Weihnachtszeit.

01:16:28: Vielen Dank, alles Gute.

01:16:30: Danke schön, euch auch.

01:16:34: Das war's, liebe Menschen.

01:16:35: Das war Caroline Betters.

01:16:37: Das war eine lange Folge, aber ich finde, hat sich gelohnt.

01:16:40: Es hätte noch länger sein können.

01:16:41: Ich finde auch.

01:16:42: Danke Caroline, an dieser Stelle noch einmal, falls du es dir anhören möchtest.

01:16:46: Danke, dass du bei uns warst.

01:16:48: Vielen Dank.

01:16:49: Das war es für dieses Jahr.

01:16:51: Wir hören uns erst wieder im neuen Jahr.

01:16:52: Hoffentlich frisch und munter, nicht verkatert.

01:16:56: Am ersten, ersten kommt die Folge.

01:16:58: Bleiben Sie nüchtern.

01:17:00: Ja, ich bleibe nüchtern.

01:17:01: Also am ersten, ersten werde ich nüchtern sein.

01:17:02: Ja, auf jeden Fall.

01:17:03: Dann

01:17:03: darf ich wieder.

01:17:04: So ist es.

01:17:04: Dann schier sie mit zu.

01:17:05: Ja.

01:17:06: Auf Ansage.

01:17:07: Ach so?

01:17:07: Ich schwasse mich um.

01:17:08: Na gut, darüber sprechen wir.

01:17:09: Darüber

01:17:10: sprechen wir nächstes Jahr.

01:17:11: Was gibt es sonst?

01:17:12: vielleicht der CEO einen kleinen Ausblick?

01:17:14: Was hat die Firma, das hat das Unternehmen nächstes Jahr so geplant?

01:17:18: Was wir geplant haben, wir bleiben für Sie on air.

01:17:22: Wir werden wiederkommen.

01:17:24: Sie werden das ganze Jahr durchbetreut werden von uns.

01:17:27: Wir werden Sie mit viel Liebe in die Arme schließen.

01:17:31: Auch auf Social Media werden wir Sie in die Arme schließen.

01:17:34: Machen Sie uns eine Freude und bewerten Sie uns mit möglichst vielen Sternen und empfehlen Sie uns weiter.

01:17:41: Und jetzt übergebe ich die letzten Worte in diesem Jahr an.

01:17:45: Sir Manuel Rubau.

01:17:47: Ja, wir bleibt nur eines zu sagen, lieber Menschen.

01:17:50: Steigen Sie in

01:17:51: keinen Schneehaufen bitte.

01:18:13: Dann Magen knurt.

01:18:14: Ja, Weihnachten

01:18:15: steht vor der

01:18:16: Tür.

01:18:16: Ja, so ist es.

01:18:17: Wie wirst du es verbringen?

01:18:18: Bis endlich!

01:18:19: Bis endlich!

01:18:20: Da haben wir's wieder!

01:18:20: Mit Traurinne Peters.

01:18:21: Ah, wirklich?

01:18:25: In meinem Herzen.

01:18:26: Ja, schön.

01:18:28: Oh!

01:18:29: Ich glaub, das kriegt das Kind, Leute.

01:18:30: Da

01:18:31: ist es schon.

01:18:31: Da ist

01:18:32: es schon.

01:18:32: Wir müssen uns beeilen.